Emmerthal (ots) -
Unklare Ansagen, konfliktscheue Kommunikation, Führung auf Zuruf - in vielen deutschen Unternehmen herrscht heute ein Führungsstil, der kaum noch Orientierung bietet. Besonders jüngere Führungskräfte tun sich schwer mit Verantwortung und Durchsetzungsfähigkeit. Kritiker sehen einen kulturellen Bruch: Seit dem Ende der Wehrpflicht fehle es an frühen Reibungspunkten, klarer Hierarchieerfahrung und einem Verständnis für Führung als Dienst an der Struktur.
Die Wehrpflicht war für viele Männer die einzige Phase im Leben, in der sie außerhalb ihres gewohnten sozialen Umfelds Erfahrungen machten und Führung erlebt, gefordert und reflektiert haben. Dieser prägende Rahmen fehlt heute vollständig. Der folgende Beitrag beschreibt, wie sich das Fehlen militärischer oder struktureller Prägung auf die heutige Führungskultur auswirkt und was Unternehmen tun können, um trotzdem Führungspersönlichkeiten zu entwickeln.
Heute: Häufige Führungsdefizite in vielen Unternehmen
Das Scheitern von Führungskräften lässt sich meist auf eines oder mehrere typische Führungsdefizite zurückführen. An erster Stelle steht dabei häufig der fehlende Wille zu führen. Wer allerdings nicht den tief empfundenen Wunsch verspürt, Menschen zu leiten und Verantwortung für sie zu übernehmen, kann sich in kritischen Situationen nicht behaupten. Darüber hinaus haben viele Führungskräfte heutzutage Angst davor, Entscheidungen zu treffen und gegebenenfalls für negative Konsequenzen einzustehen. Auch Konflikten wird oft ausgewichen, anstatt klar und offen zu kommunizieren. Das führt schnell zu Spannungen im Team. Weitere häufige Schwächen sind ein Mangel an natürlicher Autorität sowie fehlende emotionale Stabilität, insbesondere im Umgang mit Stress. All diese Faktoren können die Führungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.
Die stoische Philosophie hingegen eignet sich gut, um wünschenswerte Eigenschaften einer Führungskraft auf den Punkt zu bringen. Sie lehrt Klarheit im Denken, die Fähigkeit, zwischen Kontrollierbarem und Unkontrollierbarem zu unterscheiden, gelassenes Handeln sowie emotionale Selbstführung - insbesondere unter Druck.
Früher: Die Wehrpflicht als Mittel zur Führungskompetenzentwicklung
Durch die Wehrpflicht haben junge Männer früher automatisch Bekanntschaft mit kompetenter Führung gemacht. Sie lernten dort, Befehlen zu folgen, aber auch Befehle zu geben, und konnten so verinnerlichen, dass Führung ohne Disziplin, Kommunikation und Vertrauen nicht funktioniert. Durch hierarchische Aufstiege erlebten sie zudem, Verantwortung für andere zu übernehmen.
Darüber hinaus gehören Stress und Krisen bei der Bundeswehr zum Alltag, ob in Übungen oder im Ernstfall. Wehrpflichtige konnten Führungskräfte also nicht nur bei guten Bedingungen, sondern gerade auch unter Druck erleben. Dadurch entwickelten sie selbst zunehmend Stressresistenz und die Fähigkeit zur Krisenbewältigung; Eigenschaften, die heutigen Führungskräften oftmals fehlen.
Alternativen: Institutionen und Programme, die auf Führung vorbereiten
Klar ist aber auch, dass es Alternativen zur Wehrpflicht gibt. Ehrenämter, insbesondere im sozialen Bereich, stellen beispielsweise eine gute Möglichkeit dar, um Verantwortung für andere zu übernehmen. Disziplin, Teamgeist und Konfliktfähigkeit werden hingegen vor allem beim Leistungs- und Mannschaftssport gefördert. Weitere Optionen sind spezielle Mentoring- und Patenschaftsprogramme. Dabei lernen junge Menschen Haltung und Selbstreflexion von erfahrenen Persönlichkeiten.
Institutionen wie die Feuerwehr oder die Polizei führen regelmäßig praktische Übungen zur Führung durch - und das zahlt sich aus. Um junge Menschen auf Führung vorzubereiten, sollten Arbeitgeber deshalb bewusst entsprechendes Engagement fördern und wertschätzen.
Systematische Vorbereitung durch die Unternehmen
Neben einer solchen Förderung können Unternehmen zudem Führung systematisch vorbereiten, indem sie ihren Mitarbeitern echte Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen. Dazu gehören strukturierte Führungstrainings mit Praxisbezug in Form von Simulationen, Rollenspielen oder Krisenübungen. Auch ein erfahrener Mentor, der dem Lernenden zur Seite gestellt wird, trägt zum Führungskompetenzerwerb bei.
Zudem sollten gezielte Herausforderungen für Nachwuchsführungskräfte geschaffen werden. Diese müssen ein echtes Risiko bei gleichzeitiger Rückendeckung beinhalten. So lernen Betroffene schon früh, Verantwortung zu übernehmen. Wie gut es um die Führungsqualitäten bereits bestellt ist, sollte darüber hinaus in regelmäßigen Feedbackrunden besprochen werden, um Raum für Wachstum zu schaffen.
Fazit
Führung ist keine Position im Unternehmen, die man gerne einnehmen möchte, um Karriere zu machen; es ist vielmehr eine Haltung, die mit konsequenter Persönlichkeitsentwicklung einhergeht. Damit dies möglich ist, benötigen junge Talente Unterstützung durch ihr Unternehmen. Im Gegenzug erhalten sie Führungskräfte, die über Charakter, Klarheit und innere Stabilität verfügen. Der effektivste Weg, sich hin zu einer Führungspersönlichkeit zu entwickeln, ist ein guter Coach.
Über Gert Löhmer:
Gert Löhmer ist der Gründer und Geschäftsführer von GL Consulting & Interim. Mit seinem Team hat er sich darauf spezialisiert, Maschinen- und Anlagenbauunternehmen, Werkzeugbauer, Lohnfertiger u.v.m. operativ und strategisch aus der Krise zu führen und zukunftsfähig zu machen. Dabei setzt er u. a. auf die Optimierung interner Prozesse, Kommunikation und Kultur. So schafft er es, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Mehr Informationen unter: https://loehmer-consulting.com/
Pressekontakt:
GL Consulting & Interim
Inhaber: Gert E. Löhmer, M.Eng.
E-Mail: kontakt@loehmer-consulting.de
Website: https://loehmer-consulting.com/
Pressekontakt:
Ruben Schäfer
E-Mail: redaktion@dcfverlag.de
Original-Content von: GL Consulting & Interim, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/178563/6104988
Unklare Ansagen, konfliktscheue Kommunikation, Führung auf Zuruf - in vielen deutschen Unternehmen herrscht heute ein Führungsstil, der kaum noch Orientierung bietet. Besonders jüngere Führungskräfte tun sich schwer mit Verantwortung und Durchsetzungsfähigkeit. Kritiker sehen einen kulturellen Bruch: Seit dem Ende der Wehrpflicht fehle es an frühen Reibungspunkten, klarer Hierarchieerfahrung und einem Verständnis für Führung als Dienst an der Struktur.
Die Wehrpflicht war für viele Männer die einzige Phase im Leben, in der sie außerhalb ihres gewohnten sozialen Umfelds Erfahrungen machten und Führung erlebt, gefordert und reflektiert haben. Dieser prägende Rahmen fehlt heute vollständig. Der folgende Beitrag beschreibt, wie sich das Fehlen militärischer oder struktureller Prägung auf die heutige Führungskultur auswirkt und was Unternehmen tun können, um trotzdem Führungspersönlichkeiten zu entwickeln.
Heute: Häufige Führungsdefizite in vielen Unternehmen
Das Scheitern von Führungskräften lässt sich meist auf eines oder mehrere typische Führungsdefizite zurückführen. An erster Stelle steht dabei häufig der fehlende Wille zu führen. Wer allerdings nicht den tief empfundenen Wunsch verspürt, Menschen zu leiten und Verantwortung für sie zu übernehmen, kann sich in kritischen Situationen nicht behaupten. Darüber hinaus haben viele Führungskräfte heutzutage Angst davor, Entscheidungen zu treffen und gegebenenfalls für negative Konsequenzen einzustehen. Auch Konflikten wird oft ausgewichen, anstatt klar und offen zu kommunizieren. Das führt schnell zu Spannungen im Team. Weitere häufige Schwächen sind ein Mangel an natürlicher Autorität sowie fehlende emotionale Stabilität, insbesondere im Umgang mit Stress. All diese Faktoren können die Führungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.
Die stoische Philosophie hingegen eignet sich gut, um wünschenswerte Eigenschaften einer Führungskraft auf den Punkt zu bringen. Sie lehrt Klarheit im Denken, die Fähigkeit, zwischen Kontrollierbarem und Unkontrollierbarem zu unterscheiden, gelassenes Handeln sowie emotionale Selbstführung - insbesondere unter Druck.
Früher: Die Wehrpflicht als Mittel zur Führungskompetenzentwicklung
Durch die Wehrpflicht haben junge Männer früher automatisch Bekanntschaft mit kompetenter Führung gemacht. Sie lernten dort, Befehlen zu folgen, aber auch Befehle zu geben, und konnten so verinnerlichen, dass Führung ohne Disziplin, Kommunikation und Vertrauen nicht funktioniert. Durch hierarchische Aufstiege erlebten sie zudem, Verantwortung für andere zu übernehmen.
Darüber hinaus gehören Stress und Krisen bei der Bundeswehr zum Alltag, ob in Übungen oder im Ernstfall. Wehrpflichtige konnten Führungskräfte also nicht nur bei guten Bedingungen, sondern gerade auch unter Druck erleben. Dadurch entwickelten sie selbst zunehmend Stressresistenz und die Fähigkeit zur Krisenbewältigung; Eigenschaften, die heutigen Führungskräften oftmals fehlen.
Alternativen: Institutionen und Programme, die auf Führung vorbereiten
Klar ist aber auch, dass es Alternativen zur Wehrpflicht gibt. Ehrenämter, insbesondere im sozialen Bereich, stellen beispielsweise eine gute Möglichkeit dar, um Verantwortung für andere zu übernehmen. Disziplin, Teamgeist und Konfliktfähigkeit werden hingegen vor allem beim Leistungs- und Mannschaftssport gefördert. Weitere Optionen sind spezielle Mentoring- und Patenschaftsprogramme. Dabei lernen junge Menschen Haltung und Selbstreflexion von erfahrenen Persönlichkeiten.
Institutionen wie die Feuerwehr oder die Polizei führen regelmäßig praktische Übungen zur Führung durch - und das zahlt sich aus. Um junge Menschen auf Führung vorzubereiten, sollten Arbeitgeber deshalb bewusst entsprechendes Engagement fördern und wertschätzen.
Systematische Vorbereitung durch die Unternehmen
Neben einer solchen Förderung können Unternehmen zudem Führung systematisch vorbereiten, indem sie ihren Mitarbeitern echte Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen. Dazu gehören strukturierte Führungstrainings mit Praxisbezug in Form von Simulationen, Rollenspielen oder Krisenübungen. Auch ein erfahrener Mentor, der dem Lernenden zur Seite gestellt wird, trägt zum Führungskompetenzerwerb bei.
Zudem sollten gezielte Herausforderungen für Nachwuchsführungskräfte geschaffen werden. Diese müssen ein echtes Risiko bei gleichzeitiger Rückendeckung beinhalten. So lernen Betroffene schon früh, Verantwortung zu übernehmen. Wie gut es um die Führungsqualitäten bereits bestellt ist, sollte darüber hinaus in regelmäßigen Feedbackrunden besprochen werden, um Raum für Wachstum zu schaffen.
Fazit
Führung ist keine Position im Unternehmen, die man gerne einnehmen möchte, um Karriere zu machen; es ist vielmehr eine Haltung, die mit konsequenter Persönlichkeitsentwicklung einhergeht. Damit dies möglich ist, benötigen junge Talente Unterstützung durch ihr Unternehmen. Im Gegenzug erhalten sie Führungskräfte, die über Charakter, Klarheit und innere Stabilität verfügen. Der effektivste Weg, sich hin zu einer Führungspersönlichkeit zu entwickeln, ist ein guter Coach.
Über Gert Löhmer:
Gert Löhmer ist der Gründer und Geschäftsführer von GL Consulting & Interim. Mit seinem Team hat er sich darauf spezialisiert, Maschinen- und Anlagenbauunternehmen, Werkzeugbauer, Lohnfertiger u.v.m. operativ und strategisch aus der Krise zu führen und zukunftsfähig zu machen. Dabei setzt er u. a. auf die Optimierung interner Prozesse, Kommunikation und Kultur. So schafft er es, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Mehr Informationen unter: https://loehmer-consulting.com/
Pressekontakt:
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Inhaber: Gert E. Löhmer, M.Eng.
E-Mail: kontakt@loehmer-consulting.de
Website: https://loehmer-consulting.com/
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