BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzler Friedrich Merz hat bis Ende des Jahres eine Entscheidung darüber angekündigt, wie es mit dem geplanten Luftkampfsystem FCAS weitergeht. Man werde bei den Ende der Woche anstehenden deutsch-französischen Regierungskonsultationen in Toulon nicht über das Thema sprechen, sagte Merz nach einer Kabinettssitzung in Berlin. Er habe mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron verabredet, dass "wir im letzten Quartal des Jahres, also zum Ende des Jahres 2025, eine Entscheidung gemeinsam treffen, wie es mit FCAS weitergeht".
Bisher sind an dem Projekt der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus, der französische Kampfjet-Hersteller Dassault Aviation und der spanische Rüstungskonzern Indra Sistemas beteiligt. Für den Antrieb haben sich der deutsche Triebwerksbauer MTU, sein französischer Konkurrent Safran und der spanische Anbieter ITP Aero zusammengeschlossen. Auch der deutsche Radarspezialist Hensoldt ist an der Entwicklung von Demonstratoren beteiligt.
Auf der französischen Seite gebe es den Wunsch, ein weiteres Unternehmen sehr umfangreich an dem Projekt zu beteiligen, sagte Merz. "Das macht die Sache nicht einfacher. Aber ich hoffe, dass wir hier zu einer Lösung kommen, denn wir brauchen in Europa ein neues Kampfflugzeug, das entwickelt werden muss und wir haben es zurzeit aus eigenen Beständen und aus eigener Produktion nicht. Und deswegen möchte ich, dass wir hier zum Jahresende zu einer Entscheidung kommen, wie das Projekt weitergeht."
Ende Juli hieß es nach einem Treffen von Merz und Macron in Berlin noch, der Streit über die gemeinsame Entwicklung des Luftkampfsystems solle bis Ende August beigelegt werden.
Beim Luftkampfsystem FCAS, das beide Länder zusammen mit Spanien entwickeln, gibt es unterschiedliche Vorstellungen über die jeweilige Beteiligung. Von 2040 an soll es einsatzfähig sein und den Kampfjet Eurofighter ablösen. Das Luftkampfsystem soll im Verbund mit unbewaffneten und bewaffneten Drohnen fliegen und ist insofern mehr als ein Kampfflugzeug./hoe/stw/DP/nas