Hamburg (ots) -
Der Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Alois Rainer (CSU), stellt offenbar den Zusammenhang zwischen hohem Fleischkonsum und Klimawandel in Frage. Dem ARD-Magazin "Panorama" (NDR) sagte Rainer: "Mir ist der Klimaschutz ein wichtiges Ziel, und der Klimaschutz ist der gesamten Bundesregierung ein wichtiges Ziel. Das hat mit dem Fleischkonsum meines Erachtens nichts zu tun." Wissenschaftler weisen dagegen schon lange darauf hin, dass klimaschädliche Emissionen aus der Tierhaltung wesentlich zur Erderhitzung beitragen.
Auf schriftliche Nachfrage des NDR schreibt ein Ministeriumssprecher, es sei wissenschaftlich belegt, dass sich Konsumverhalten auf das Klima auswirke. Bundesminister Rainer habe zum Ausdruck bringen wollen, dass Klimaschutz mehr umfasse als Konsumverhalten, und dass die Bundesregierung den Menschen keine Vorgaben beim Konsum mache. "Wer Fleisch essen möchte, soll das auch tun dürfen", heißt es in der Antwort. Ob der Minister hohen Fleischkonsum für klimaschädlich hält oder nicht, lässt das Ministerium auch auf erneute schriftliche Nachfrage offen.
Die Tierhaltung trägt nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) maßgeblich zur Emission klimaschädlicher Treibhausgase bei. Den Hauptanteil machten dabei Methan-Emissionen etwa aus der Rinderhaltung aus, so die Behörde, aber auch Lachgas-Emissionen aus Wirtschaftsdünger wie Gülle und Mist trügen dazu bei. Der Klimaforscher und Agrarökonom Hermann Lotze-Campen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sagte "Panorama", die Pariser Klimaschutzziele seien ohne eine andere Ernährung mit weniger tierischen Produkten nicht zu erreichen.
Bisher essen die Menschen in Deutschland im Schnitt mehr als ein Kilogramm Fleisch in der Woche. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt deutlich weniger. Um die Umwelt zu schützen und die Risiken für Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Dickdarmkrebs zu senken, rät sie, wöchentlich nicht mehr als 300 Gramm Fleisch und Wurst zu verzehren.
Um dafür Anreize zu schaffen, fordern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schon länger, Fleisch steuerlich nicht weiter zu begünstigen und den reduzierten Mehrwertsteuersatz von derzeit 7 Prozent auf den normalen Satz von 19 Prozent anzuheben. Das hat kürzlich auch der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) erneut empfohlen.
Der Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Alois Rainer, spricht sich gegen eine solche Erhöhung der Steuer für tierische Produkte aus. "Das ist der falsche Weg", sagte er Ende Juni beim Deutschen Bauerntag in Berlin.
Sendehinweis: "Panorama", Donnerstag, 28. August um 21:45 Uhr im Ersten
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Original-Content von: NDR / Das Erste, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/69086/6105536
Der Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Alois Rainer (CSU), stellt offenbar den Zusammenhang zwischen hohem Fleischkonsum und Klimawandel in Frage. Dem ARD-Magazin "Panorama" (NDR) sagte Rainer: "Mir ist der Klimaschutz ein wichtiges Ziel, und der Klimaschutz ist der gesamten Bundesregierung ein wichtiges Ziel. Das hat mit dem Fleischkonsum meines Erachtens nichts zu tun." Wissenschaftler weisen dagegen schon lange darauf hin, dass klimaschädliche Emissionen aus der Tierhaltung wesentlich zur Erderhitzung beitragen.
Auf schriftliche Nachfrage des NDR schreibt ein Ministeriumssprecher, es sei wissenschaftlich belegt, dass sich Konsumverhalten auf das Klima auswirke. Bundesminister Rainer habe zum Ausdruck bringen wollen, dass Klimaschutz mehr umfasse als Konsumverhalten, und dass die Bundesregierung den Menschen keine Vorgaben beim Konsum mache. "Wer Fleisch essen möchte, soll das auch tun dürfen", heißt es in der Antwort. Ob der Minister hohen Fleischkonsum für klimaschädlich hält oder nicht, lässt das Ministerium auch auf erneute schriftliche Nachfrage offen.
Die Tierhaltung trägt nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) maßgeblich zur Emission klimaschädlicher Treibhausgase bei. Den Hauptanteil machten dabei Methan-Emissionen etwa aus der Rinderhaltung aus, so die Behörde, aber auch Lachgas-Emissionen aus Wirtschaftsdünger wie Gülle und Mist trügen dazu bei. Der Klimaforscher und Agrarökonom Hermann Lotze-Campen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sagte "Panorama", die Pariser Klimaschutzziele seien ohne eine andere Ernährung mit weniger tierischen Produkten nicht zu erreichen.
Bisher essen die Menschen in Deutschland im Schnitt mehr als ein Kilogramm Fleisch in der Woche. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt deutlich weniger. Um die Umwelt zu schützen und die Risiken für Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Dickdarmkrebs zu senken, rät sie, wöchentlich nicht mehr als 300 Gramm Fleisch und Wurst zu verzehren.
Um dafür Anreize zu schaffen, fordern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schon länger, Fleisch steuerlich nicht weiter zu begünstigen und den reduzierten Mehrwertsteuersatz von derzeit 7 Prozent auf den normalen Satz von 19 Prozent anzuheben. Das hat kürzlich auch der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) erneut empfohlen.
Der Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Alois Rainer, spricht sich gegen eine solche Erhöhung der Steuer für tierische Produkte aus. "Das ist der falsche Weg", sagte er Ende Juni beim Deutschen Bauerntag in Berlin.
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