Er wurde mit Spannung erwartet und in allerletzter Sekunde doch noch abgesagt: der Börsengang von Autodoc. Ursprünglich wollte der Online-Autoersatzteilehändler Ende Juni an die Börse gehen, doch angesichts der internationalen makroökonomischen Lage, die sich in den Tagen vor dem geplanten IPO verschärft hat, entschied sich das Unternehmen dazu, den Börsengang kurzfristig abzusagen. Es war das zweite Mal - bereits 2021 musste Autodoc den Schritt aufs Parkett vertagen. "Alle Parteien - das Unternehmen, die Shareholder und die Banken - waren sich einig, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um den IPO voranzutreiben", sagt Lennart Schmidt, Finanzchef von Autodoc, rückblickend. "Angesichts der Volatilität an den Märkten war das Interesse nicht so stark, wie wir es uns gewünscht hätten", gibt der CFO zu. Autodoc verspürte aber auch keine Notwendigkeit, zu "diesem Zeitpunkt und zu jedem Preis" an die Börse zu gehen. "Wir sind finanziell robust aufgestellt, wir brauchen das Geld nicht", betont der CFO im FINANCE-TV-Interview. Und was passiert nun mit den Anteilen des Minderheitsinvestors Apollo? Der Private-Equity-Investor hatte sich im April 2024 mit rund 15 Prozent an Autodoc beteiligt und wollte im Zuge des IPO neben den Gründern Anteile platzieren. "Unsere Anteilseigner sind nicht auf das Kapital angewiesen. Apollo steht zu 100 Prozent hinter dem Unternehmen und dem Management und wird uns weiterhin begleiten", sagt CFO Schmidt. Trotz erneuter IPO-Absage ist der Finanzchef zuversichtlich, dass es im dritten Anlauf klappt. "Wir kommen wieder zurück", kündigt er an. Was Schmidt aus der Absage des Projekts gelernt hat, wie es bei Autodoc weitergehen soll, und ob M&A ein Wachstumsthema für die Berliner ist - das und mehr erfahren Sie im neuen FINANCE-TV-Talk.