BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich wenig überrascht über einen Medienbericht gezeigt, wonach russische Drohnen möglicherweise über Ostdeutschland Nachschubwege für westliche Militärgüter an die Ukraine auskundschaften.
Die Bundeswehr sei nicht zuständig für die Überwachung von zivilem Territorium oder Straßenverbindungen in Deutschland was Drohnen angehe, sagte der SPD-Politiker auf Nachfrage nach einem Treffen mit seiner spanischen Amtskollegin Margarita Robles in Berlin. "Aber ja, dass Drohnen auch irgendwo über den Häfen, über den Eisenbahnanlagen unterwegs sind, dürfte niemanden überraschen. Es gibt aber nicht so furchtbar viel Handhabe dagegen."
New York Times berichtet über Drohnen über Ostdeutschland
In einem Bericht der "New York Times" heißt es unter Berufung auf Quellen aus US-Behörden und anderen westlichen Staaten, Russland oder russische Unterstützer ließen Routen im Osten Deutschlands, die für die Lieferung von Militärgütern an die Ukraine genutzt würden, mit Drohnen überwachen. Auch die "Wirtschaftswoche" berichtete über solche Spähflüge russischer Drohnen in Deutschland.
Pistorius sagte, die Zuordnung, von wo aus Drohnen gesteuert werden, sei oft sehr schwierig. Er betonte, dass der Schutz militärischer Anlagen verstärkt worden sei, und nannte Techniken zum Abfangen von Drohnen. "Aber das ist ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel technischer Art zwischen dem, was Drohnenentwickler machen, und dem, was wir tun können, auch das gehört zur Wahrheit dazu."
Pistorius verurteilt neue schwere russische Angriffe
Er verurteilte die neuerlichen schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine. Das beweise einmal mehr, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht an Frieden und auch nicht an einer Waffenruhe interessiert sei. Er mache mit dem weiter, was er die ganze Zeit tue, die Ukraine anzugreifen und ukrainische Zivilisten zu töten. Putin sei ein Imperialist.
Bei den schwersten russischen Luftangriffen mit Raketen und Drohnen seit Ende Juli wurden nach ukrainischen Angaben seit Mittwochabend mehr als ein Dutzend Menschen in der Hauptstadt Kiew getötet./jr/DP/mis