FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben sich am Mittwoch nach den deutlichen Abschlägen seit Wochenbeginn stabilisiert. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg um 0,03 Prozent auf 128,90 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,78 Prozent.
Der jüngste Höhenflug der langlaufenden Renditen hatte sich in der Nacht zunächst fortgesetzt. Im frühen Handel hatte die dreißigjährige Anleihe mit 3,43 Prozent noch den höchsten Stand seit 2011 erreicht. Am Morgen setzte dann eine leichte Gegenbewegung ein.
Auch in Frankreich, Großbritannien und den USA hatten die Renditen zuletzt deutlich zugelegt. Die Dekabank verweist auf die Sorgen wegen steigender Verschuldungsquoten bei gleichzeitiger politischer Unsicherheit. Commerzbank-Experte Hauke Simßen erwartet eine nachhaltige Stabilisierung am Anleihemarkt. "Immer mehr Anleger sagen uns, dass sie die Realrenditen auf derzeitigen Niveaus für attraktiv halten, und nicht zuletzt steht die Risikostimmung angesichts fallender Aktienkurse eher unter Druck", heißt es in einem Kommentar.
Im Blick bleibt die schwierige politische Lage in Frankreich. Das drohende Ende der französischen Regierung sorgt für Verunsicherung. Anfang der vergangenen Woche hatte Frankreichs Premier François Bayrou angekündigt, im Streit um den von ihm vorgelegten Sparhaushalt an diesem Montag im Parlament die Vertrauensfrage zu stellen. Erwartet wird der Sturz der Mitte-Rechts-Regierung, die in der Nationalversammlung keine Mehrheit hat. Gespräche am Dienstag zwischen Bayrou und dem rechten Rassemblement National ergaben keine Ergebnisse./jsl/la/jha/