Bonn (ots) -
Die TV-Kinder- und Jugendserie "Die Pfefferkörner" wird seit über 25 Jahren ausgestrahlt. Nun verleiht die Deutsche Krebshilfe zusammen mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen der neuen 21. Staffel der Kultserie das Rauchfrei-Siegel. Anlass dafür ist die Nationale Krebspräventionswoche, die vom 1. bis zum 7. September zum Risikofaktor Rauchen stattfindet. Die Serie wird damit bereits zum zweiten Mal dafür ausgezeichnet, dass sie ohne Rauchszenen auskommt - das erste Mal erhielt sie das Siegel zu ihrem 10-jährigen Jubiläum.
"Rauchen ist mit Abstand der größte Risikofaktor für die Gesundheit. Wir brauchen daher einen Bewusstseinswandel in Deutschland hin zu einer Gesellschaft, in der das Rauchen nicht mehr als normal empfunden wird.", so Dr. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. "Das Rauchfrei-Siegel verleihen wir an Fernseh-Produktionen, die hier mit gutem Beispiel vorangehen."
Rauchfrei auf Ganovenjagd
Weithin bekannt ist das Bild des klassischen Fernsehganoven, der sich mit tiefsitzendem Hut an der Straßenecke eine Kippe anzündet. Oder des gewieften Detektivs, der mit Kaffeebecher in der einen und Fluppe in der anderen Hand am Tatort steht. Eine Krimiserie im deutschen Fernsehsehen schafft es jedoch, auf diese Klischees zu verzichten und bietet damit ein Vorbild für ihr junges Publikum. "Zigaretten haben bei den Pfefferkörnern nichts zu suchen", so Michael Lehmann, Geschäftsführer der Produktionsfirma LETTERBOX FILMPRODUKTION. "Es geht in unserer Serie um Abenteuer, um Freundschaft und Mut. Um das darzustellen, brauchen wir keine Rauchszenen." Seit 1999 wird die beliebte Kinder- und Jugendserie im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. In der 21. Staffel, die seit März dieses Jahres läuft, überführen Taara, Jules, Malin, Kofi und Piet mit ihrer Detektivbande "Die Pfefferkörner" Gauner und Verbrecher.
Schlechte Vorbilder
Rund sieben Prozent der 12- bis 17-Jährigen greifen regelmäßig zur Zigarette. Ein Grund dafür sind Vorbilder in den Medien. "Fernsehwerbung für Tabakprodukte ist zwar verboten, allerdings wird in vielen Filmen und Serien geraucht. Und wir wissen, dass Kinder und Jugendliche, die oft Filme mit rauchenden Charakteren schauen, später selbst häufiger zur Zigarette greifen", sagt Professor Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung, IFT-Nord, Kiel. "Durch die Rauchszenen entsteht bei den Zuschauern der Eindruck, dass Rauchen zum Alltag dazugehört."
Altersfreigaben heraufsetzen
Seit 2003 verleiht die Deutsche Krebshilfe mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen das Rauchfrei-Siegel an deutsche Film- und Fernsehproduktionen, in denen keine Tabakprodukte gezeigt werden. "Es wird zu häufig im deutschen Fernsehen geraucht. Und das in Produktionen, die für alle oder für Kinder ab sechs Jahren freigegeben sind", so Professorin Sabina Ulbricht, Vorstandsvorsitzende des Aktionsbündnis Nichtrauchen. "Mit Sorge sehen wir aber auch die Rückkehr des Rauchens in Filmproduktionen, insbesondere in Serien, die bei Jugendlichen beliebt sind und auf Streaming-Plattformen laufen. Wir fordern für das deutsche Fernsehen ein Heraufsetzen der Altersfreigabe für Filme und Serien, in denen geraucht wird und internationale Regelungen für Streaming-Plattformen." Bislang ist in Deutschland das Rauchen kein feststehendes Kriterium für FSK-Einstufungen.
Nationale Krebspräventionswoche
Die diesjährige Verleihung des Rauchfrei-Siegels erfolgt im Rahmen der Nationalen Krebspräventionswoche zum Risikofaktor Rauchen. Jährlich sterben 131.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens - das entspricht etwa jedem siebten Todesfall. Fast 90 Prozent der Lungenkrebsfälle sowie zahlreiche weitere Krebsarten und Atemwegserkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen. "Anlässlich der Krebspräventionswoche fordern wir erneut und mit Nachdruck von der Politik, wirksame Maßnahmen der Tabakkontrolle umzusetzen, um die Gesundheit der Bevölkerung in unserem Land zu schützen", so Kohlhuber.
Rauchen in Film und Fernsehen
Informationen über das Rauchverhalten in Filmen erhalten Sie unter: www.rauchfreiefilme.de. Dort werden Filme analysiert, die für den "Oscar" und den Deutschen Filmpreis "Lola" nominiert wurden, sowie "Tatort"- und "Polizeiruf 110"-Produktionen. Die Internetseite wird vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT Nord) in Kiel betrieben.
Die Analyse zeigt, dass in deutschen Produktionen sehr häufig geraucht wird:
- Nur 16,5 Prozent der Filme, die zwischen 2016 und 2025 für den Deutschen Filmpreis nominiert wurden, waren rauchfrei.
- Seit 2019 wurden in mehr als drei Viertel der "Tatort"- und "Polizeiruf 110"-Folgen geraucht.
Das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) ist ein Zusammenschluss von 20 bundesweit tätigen Gesundheitsorganisationen, die ihre politischen Aktivitäten im Bereich "Förderung des Nichtrauchens/Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens" bündeln. Vordringliches Ziel des ABNR ist es, Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitsgefahren durch das Rauchen und Passivrauchen auf politischer Ebene anzuregen, zu fördern und zu begleiten. Dem Bündnis gehören folgende Organisationen an: Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V., Bundesärztekammer, Bundeszahnärztekammer, Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit e.V., Deutsche Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V, Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V., Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. DGRh, Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V., Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie e.V., Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Deutsche Herzstiftung e.V., Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsche Lungenstiftung e. V., Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen, FACT - Frauen aktiv contra Tabak e.V. und die Stiftung Deutsche Krebshilfe. Weitere Informationen bietet das Internet unter www.abnr.de.
Pressekontakt:
Deutsche Krebshilfe
Pressestelle
Buschstr. 32
53113 Bonn
Telefon: 02 28/7 29 90-96
E-Mail: presse@krebshilfe.de
Internet: www.krebshilfe.de
Original-Content von: Deutsche Krebshilfe, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/116010/6110035
Die TV-Kinder- und Jugendserie "Die Pfefferkörner" wird seit über 25 Jahren ausgestrahlt. Nun verleiht die Deutsche Krebshilfe zusammen mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen der neuen 21. Staffel der Kultserie das Rauchfrei-Siegel. Anlass dafür ist die Nationale Krebspräventionswoche, die vom 1. bis zum 7. September zum Risikofaktor Rauchen stattfindet. Die Serie wird damit bereits zum zweiten Mal dafür ausgezeichnet, dass sie ohne Rauchszenen auskommt - das erste Mal erhielt sie das Siegel zu ihrem 10-jährigen Jubiläum.
"Rauchen ist mit Abstand der größte Risikofaktor für die Gesundheit. Wir brauchen daher einen Bewusstseinswandel in Deutschland hin zu einer Gesellschaft, in der das Rauchen nicht mehr als normal empfunden wird.", so Dr. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. "Das Rauchfrei-Siegel verleihen wir an Fernseh-Produktionen, die hier mit gutem Beispiel vorangehen."
Rauchfrei auf Ganovenjagd
Weithin bekannt ist das Bild des klassischen Fernsehganoven, der sich mit tiefsitzendem Hut an der Straßenecke eine Kippe anzündet. Oder des gewieften Detektivs, der mit Kaffeebecher in der einen und Fluppe in der anderen Hand am Tatort steht. Eine Krimiserie im deutschen Fernsehsehen schafft es jedoch, auf diese Klischees zu verzichten und bietet damit ein Vorbild für ihr junges Publikum. "Zigaretten haben bei den Pfefferkörnern nichts zu suchen", so Michael Lehmann, Geschäftsführer der Produktionsfirma LETTERBOX FILMPRODUKTION. "Es geht in unserer Serie um Abenteuer, um Freundschaft und Mut. Um das darzustellen, brauchen wir keine Rauchszenen." Seit 1999 wird die beliebte Kinder- und Jugendserie im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. In der 21. Staffel, die seit März dieses Jahres läuft, überführen Taara, Jules, Malin, Kofi und Piet mit ihrer Detektivbande "Die Pfefferkörner" Gauner und Verbrecher.
Schlechte Vorbilder
Rund sieben Prozent der 12- bis 17-Jährigen greifen regelmäßig zur Zigarette. Ein Grund dafür sind Vorbilder in den Medien. "Fernsehwerbung für Tabakprodukte ist zwar verboten, allerdings wird in vielen Filmen und Serien geraucht. Und wir wissen, dass Kinder und Jugendliche, die oft Filme mit rauchenden Charakteren schauen, später selbst häufiger zur Zigarette greifen", sagt Professor Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung, IFT-Nord, Kiel. "Durch die Rauchszenen entsteht bei den Zuschauern der Eindruck, dass Rauchen zum Alltag dazugehört."
Altersfreigaben heraufsetzen
Seit 2003 verleiht die Deutsche Krebshilfe mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen das Rauchfrei-Siegel an deutsche Film- und Fernsehproduktionen, in denen keine Tabakprodukte gezeigt werden. "Es wird zu häufig im deutschen Fernsehen geraucht. Und das in Produktionen, die für alle oder für Kinder ab sechs Jahren freigegeben sind", so Professorin Sabina Ulbricht, Vorstandsvorsitzende des Aktionsbündnis Nichtrauchen. "Mit Sorge sehen wir aber auch die Rückkehr des Rauchens in Filmproduktionen, insbesondere in Serien, die bei Jugendlichen beliebt sind und auf Streaming-Plattformen laufen. Wir fordern für das deutsche Fernsehen ein Heraufsetzen der Altersfreigabe für Filme und Serien, in denen geraucht wird und internationale Regelungen für Streaming-Plattformen." Bislang ist in Deutschland das Rauchen kein feststehendes Kriterium für FSK-Einstufungen.
Nationale Krebspräventionswoche
Die diesjährige Verleihung des Rauchfrei-Siegels erfolgt im Rahmen der Nationalen Krebspräventionswoche zum Risikofaktor Rauchen. Jährlich sterben 131.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens - das entspricht etwa jedem siebten Todesfall. Fast 90 Prozent der Lungenkrebsfälle sowie zahlreiche weitere Krebsarten und Atemwegserkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen. "Anlässlich der Krebspräventionswoche fordern wir erneut und mit Nachdruck von der Politik, wirksame Maßnahmen der Tabakkontrolle umzusetzen, um die Gesundheit der Bevölkerung in unserem Land zu schützen", so Kohlhuber.
Rauchen in Film und Fernsehen
Informationen über das Rauchverhalten in Filmen erhalten Sie unter: www.rauchfreiefilme.de. Dort werden Filme analysiert, die für den "Oscar" und den Deutschen Filmpreis "Lola" nominiert wurden, sowie "Tatort"- und "Polizeiruf 110"-Produktionen. Die Internetseite wird vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT Nord) in Kiel betrieben.
Die Analyse zeigt, dass in deutschen Produktionen sehr häufig geraucht wird:
- Nur 16,5 Prozent der Filme, die zwischen 2016 und 2025 für den Deutschen Filmpreis nominiert wurden, waren rauchfrei.
- Seit 2019 wurden in mehr als drei Viertel der "Tatort"- und "Polizeiruf 110"-Folgen geraucht.
Das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) ist ein Zusammenschluss von 20 bundesweit tätigen Gesundheitsorganisationen, die ihre politischen Aktivitäten im Bereich "Förderung des Nichtrauchens/Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens" bündeln. Vordringliches Ziel des ABNR ist es, Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitsgefahren durch das Rauchen und Passivrauchen auf politischer Ebene anzuregen, zu fördern und zu begleiten. Dem Bündnis gehören folgende Organisationen an: Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V., Bundesärztekammer, Bundeszahnärztekammer, Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit e.V., Deutsche Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V, Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V., Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. DGRh, Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V., Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie e.V., Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Deutsche Herzstiftung e.V., Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsche Lungenstiftung e. V., Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen, FACT - Frauen aktiv contra Tabak e.V. und die Stiftung Deutsche Krebshilfe. Weitere Informationen bietet das Internet unter www.abnr.de.
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Telefon: 02 28/7 29 90-96
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