DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUTOINDUSTRIE - Die Präsidentin des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, zeigt sich wenige Tage vor Beginn Branchenmesse IAA in München sorgenvoll über den bereits begonnenen Abbau von Arbeitsplätzen in der Autobranche: "Wenn wir in Deutschland nun gerade unter den Autozulieferern viele Standorte in den Regionen verlieren, kommt das Land aus der Balance. Der Verlust von Beschäftigung und Wohlstand zieht nicht nur wirtschaftliche Konsequenzen nach sich, sondern auch gesellschaftliche", warnte Müller im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. (FAZ)
STROMVERSORGUNG - Der Chef des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, Christoph Müller, warnt vor kontrollierten Lastabschaltungen und hohen Strompreisen im Herbst. "Wegen einer Dunkelflaute wird es keinen Blackout geben", sagte er im Gespräch mit der FAZ. Denn solche Situationen seien gut prognostizierbar und der Werkzeugkasten der Übertragungsnetzbetreiber groß. Aber: Das sei "keine Entwarnung". Und weiter: "Unsere Handlungen werden der Situation angemessen, aber nicht schön sein." (FAZ)
DRAGHI-REPORT - Die Europäische Union hat erst ein Zehntel der Empfehlungen ihres Sonderbeauftragten Mario Draghi zur Wettbewerbsfähigkeit Europas umgesetzt. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des Thinktanks European Innovation Policy Council. Allerdings bestimmt der Draghi-Bericht ein Jahr nach seiner Veröffentlichung das Handeln der Kommission. Er sei zur "wirtschaftlichen Doktrin" geworden, sagte EU-Industriekommissar Stephane Séjourné dem Handelsblatt. "Alles, was wir seither vorgeschlagen haben, folgt dieser Linie." Die wichtigste Neuerung ist aus Sicht von Ökonomen die Industriepolitik, die europäische Schlüsselindustrien fördern soll. (Handelsblatt)
MIETPREISBREMSE - Der größte deutsche Immobilienkonzern Vonovia hat sich überraschend gegen eine komplette Abschaffung der Mietpreisbremse ausgesprochen. "Sie können nicht einfach die Mietpreisbremse streichen", sagt Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch dem Handelsblatt. Er fordert jedoch grundlegende Änderungen am Mietrecht. "Wir müssen einen Reset machen und eine Mietreform umsetzen", sagt Buch. "Das ist der große Schritt, den die Regierung jetzt noch gehen muss." Es gehe darum, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. (Handelsblatt)
VORRATSDATENSPEICHERUNG - Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) will zügig eine gesetzliche Regelung für den Einsatz der Vorratsdatenspeicherung zur Verbrechensbekämpfung schaffen. "Wir sind mit dem Gesetzentwurf in meinem Haus schon weit fortgeschritten", sagte Hubig dem Handelsblatt. Man stimme sich dabei eng mit dem Innenministerium und dem Digitalministerium ab. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in diesem Herbst einen überzeugenden Vorschlag vorlegen können." Vorgesehen ist laut Hubig, Telekommunikationsanbieter künftig dazu zu verpflichten, IP-Adressen und Portnummern für mögliche Ermittlungen drei Monate lang zu speichern. Wegen rechtlicher Unsicherheiten war die alte Regelung seit 2017 nicht mehr genutzt worden. "Die dreimonatige Speicherung ist so ausgestaltet, dass sie mit europäischem Recht und den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts vereinbar ist", sagte die Ministerin. Es würden keine Standortdaten oder andere Verkehrsdaten gespeichert. "Eine Bildung von Bewegungsprofilen oder Persönlichkeitsprofilen ist ausgeschlossen." (Handelsblatt)
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September 04, 2025 00:23 ET (04:23 GMT)
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