FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Donnerstag ihre zur Wochenmitte erzielten Gewinne etwas ausgebaut. Der richtungweisende Euro-Bund-Future legte um 0,15 Prozent auf 129,47 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,72 Prozent.
Bereits am Mittwoch hatten sich die Kurse von den deutlichen Abschlägen seit Wochenbeginn erholt. Entsprechend sanken die Renditen und damit die von den Anlegern geforderten Risikoprämien wieder. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Sorgen der Anleger bezüglich steigender Verschuldungsquoten in Frankreich, Großbritannien und den USA bei gleichzeitiger politischer Unsicherheit erst einmal etwas nachgelassen haben. Analyst Sebastian Fellechner von der DZ Bank bewertete den Renditerückgang aber nur als eine Pause und nicht als eine Trendwende.
In Frankreich gaben die Renditen besonders deutlich nach. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron kündigte unterdessen an, dass er Neuwahlen vermeiden wolle, falls die Regierung von François Bayrou ihre Vertrauensabstimmung verlieren sollte. Anfang der vergangenen Woche hatte Frankreichs Premier François Bayrou angekündigt, im Streit um den von ihm vorgelegten Sparhaushalt am Montag (8. September) im Parlament die Vertrauensfrage zu stellen. Ein Scheitern gilt als sicher. Macron geht davon aus, dass Neuwahlen ein ähnliches Ergebnis produzieren würden, wie die letzten Wahlen. Stattdessen solle ein neuer Premierminister ernannt werden, der eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten ermögliche.
Konjunkturdaten aus den USA fielen am Nachmittag uneinheitlich aus. So hat sich der Beschäftigungsaufbau in der Privatwirtschaft laut dem privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP im August abgeschwächt. Zudem stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet. Die Stimmung im Dienstleistungssektor hellte sich im August etwas stärker als erwartet auf, bleibt jedoch auf einem eher niedrigen Niveau.
Aktuell halten sich die Anleger vor dem am Freitag mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht für August zurück. Sollte dieser erneut schwach ausfallen, dürfte dies die ohnehin schon hohen Zinssenkungserwartungen an die Notenbank Fed noch weiter verstärken./jsl/nas