Der Ölpreis ist zuletzt gefallen, weil die Marktteilnehmer vor allem mit einem steigenden Angebot rechnen. Im Fokus steht dabei die Sitzung der OPEC+ am kommenden Wochenende. Nach Medienberichten erwägt der Ölverbund eine erneute Produktionssteigerung. Damit würde die Allianz signalisieren, dass sie das Angebot ausweiten will, obwohl die Nachfrageentwicklung eher schwach verläuft. Allein die Erwartung eines solchen Beschlusses reicht aus, um Druck auf die Preise auszuüben. Brent notierte zuletzt bei rund 66,80 $ und WTI bei 63,22 $, jeweils leicht unter dem Vortagesniveau.
Hinzu kommt der jüngste Bericht des US-Energieministeriums zu den Rohölreserven. Diese sind in der vergangenen Woche überraschend gestiegen, obwohl der Markt eher einen Rückgang erwartet hatte. Der Aufbau um rund 2,4 Mio. Barrel deutet auf eine schwächere Nachfrage hin und verstärkt den Eindruck, dass derzeit ein Angebotsüberhang entsteht. Solche Daten wirken regelmäßig belastend, auch wenn die unmittelbare Reaktion der Märkte begrenzt blieb.
Einen weiteren Faktor stellen die sinkenden Raffineriemargen dar. Analysten verweisen darauf, dass die Marge zwischen Rohölpreisen und den Verkaufspreisen für raffinierte Produkte zuletzt unter Druck geraten ist. Das deutet auf eine schwächere Endnachfrage hin. Damit verlieren die Raffinerien einen Teil ihrer Anreizstruktur, größere Rohölmengen einzukaufen, was sich wiederum negativ auf die Preise auswirkt.
Politische Faktoren tragen eher indirekt zur Entwicklung bei. US-Präsident Donald Trump hat europäischen Ländern vorgeworfen, mit Ölimporten aus Russland den Krieg gegen die Ukraine mitzufinanzieren. Er forderte, diese Geschäfte einzustellen und zugleich Druck auf China auszuüben. Solche Aussagen sorgen für Unsicherheit und Diskussionen über künftige Sanktionen, sie hatten kurzfristig aber keinen stabilisierenden Effekt auf die Notierungen. Im Gegenteil: Solange die Maßnahmen nicht konkret werden, bleibt der Markt vor allem auf das steigende Angebot fokussiert.
Insgesamt überwiegen derzeit die preisbelastenden Faktoren. Die Aussicht auf eine Förderausweitung durch OPEC+, der überraschende Lageraufbau in den USA und die schwachen Raffineriemargen wirken zusammen und drücken Brent und WTI seit Tagen nach unten. Politische Spannungen liefern zwar immer wieder Schlagzeilen, entfalten aber aktuell keinen stützenden Einfluss auf die Notierungen.
Oliver Kantimm, Redaktion "Der Aktionärsbrief"
Börsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH unter www.bernecker.info im Abo oder im Einzelabruf.

Hinzu kommt der jüngste Bericht des US-Energieministeriums zu den Rohölreserven. Diese sind in der vergangenen Woche überraschend gestiegen, obwohl der Markt eher einen Rückgang erwartet hatte. Der Aufbau um rund 2,4 Mio. Barrel deutet auf eine schwächere Nachfrage hin und verstärkt den Eindruck, dass derzeit ein Angebotsüberhang entsteht. Solche Daten wirken regelmäßig belastend, auch wenn die unmittelbare Reaktion der Märkte begrenzt blieb.
Einen weiteren Faktor stellen die sinkenden Raffineriemargen dar. Analysten verweisen darauf, dass die Marge zwischen Rohölpreisen und den Verkaufspreisen für raffinierte Produkte zuletzt unter Druck geraten ist. Das deutet auf eine schwächere Endnachfrage hin. Damit verlieren die Raffinerien einen Teil ihrer Anreizstruktur, größere Rohölmengen einzukaufen, was sich wiederum negativ auf die Preise auswirkt.
Politische Faktoren tragen eher indirekt zur Entwicklung bei. US-Präsident Donald Trump hat europäischen Ländern vorgeworfen, mit Ölimporten aus Russland den Krieg gegen die Ukraine mitzufinanzieren. Er forderte, diese Geschäfte einzustellen und zugleich Druck auf China auszuüben. Solche Aussagen sorgen für Unsicherheit und Diskussionen über künftige Sanktionen, sie hatten kurzfristig aber keinen stabilisierenden Effekt auf die Notierungen. Im Gegenteil: Solange die Maßnahmen nicht konkret werden, bleibt der Markt vor allem auf das steigende Angebot fokussiert.
Insgesamt überwiegen derzeit die preisbelastenden Faktoren. Die Aussicht auf eine Förderausweitung durch OPEC+, der überraschende Lageraufbau in den USA und die schwachen Raffineriemargen wirken zusammen und drücken Brent und WTI seit Tagen nach unten. Politische Spannungen liefern zwar immer wieder Schlagzeilen, entfalten aber aktuell keinen stützenden Einfluss auf die Notierungen.
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