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Die Anteile von Cybersecurity-Wert Fortinet sind nach dem letzten Quartalsbericht abgestürzt. Inzwischen könnte die Zeit für einen antizyklischen Einstieg sein.
Fortinet: Von der Kursrakete zur Crash-Aktie ...
Über viele Jahre hinweg waren die Anteile von Cybersicherheitsunternehmen Fortinet ein Erfolgsgarant. Eine hohe Nettomarge sowie eine starke GAAP-Profitabilität sorgten für anhaltendes Investoreninteresse und damit für steigende Kurse. Die beeindruckende Performance: Ein Plus von 235,1 Prozent in den vergangenen 5 Jahren. Der US-Gesamtmarktindex S&P 500 hat es in dieser Zeit auf "nur" 103,9 Prozent gebracht.
Doch der vor einem Monat vorgelegte Quartalsbericht sorgte für Enttäuschung und Zweifel an der langfristigen Wachstumsstory. Vor allem der Ausblick unter den Erwartungen trieb Investoren in die Flucht. Mit einem Minus von -22,0 Prozent erlebte die Aktie nicht nur ihren schlechtesten Tag seit langer Zeit, sondern einen waschechten Crash.
... und wieder zurück? Danach sieht es jetzt durchaus aus!
Inzwischen hat sich das Kursgeschehen auf dem Vorjahresniveau stabilisiert. Im Chart der Aktie haben sich sogar die ersten Entspannungssignale ergeben. Da Fortinet selbst nach der Senkung seines Ausblicks über eine der attraktivsten Bewertungen der Branche verfügt, könnte die Zeit reif für einen antizyklischen Einstieg sein.
Das Kursgeschehen stabilisiert sich
Übergeordnet handelt die Aktie in einem langfristigen Aufwärtstrend. In den vergangenen 12 Monaten war das Kursgeschehen allerdings von hoher Volatilität geprägt, sodass mittelfristig ein Seitwärtstrend vorliegt. Dieser bedeutet in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung entweder eine Top-Bildung mit nachhaltiger Trendwende oder eine Zwischenkorrektur.
Für die These einer nachhaltigen Trendwende spricht zunächst der Absturz nach dem jüngsten Quartalsbericht. Der führte nicht nur zu einer gewaltigen Kurslücke, sondern auch dem Unterschreiten der gleitenden Durchschnittslinien, die inzwischen mit einem Death Cross für ein weiteres Verkaufssignal gesorgt haben.
Schon vor dem Geschäftsbericht steckte die Aktie in wachsenden technischen Schwierigkeiten, da die technischen Indikatoren eine Reihe von tieferen Hochs erzielten und damit ein fallendes Aufwärtsmomentum bedeuteten.
Kaufinteresse und Anstiegspotenzial liegen vor
Noch ist eine nachhaltige Krise der Aktie aber nicht ausgemacht, im Gegenteil. Vor allem im Bereich von 75 bis 80 US-Dollar ist Fortinet auf Kaufinteresse gestoßen. Hier liegt eine in den vergangenen Jahren bewährte Support-Zone.
Begleitet wurde die Stabilisierung von einer ersten Erholung der technischen Indikatoren. Der zeitweise stark überverkaufte Relative-Stärke-Index (RSI) liefert inzwischen deutlich weniger Gegenwind. In der Zwischenzeit hat sich der Trendstärkeindikator MACD immerhin über seine (rote) Signallinie verbessern können. Das zeigt zwar noch keinen neuen Aufwärtstrend der Aktie, aber ein nachlassendes Verkaufsinteresse an.
Für neue Impulse zur Oberseite gilt es zunächst, den Widerstand bei 80 US-Dollar zu knacken. Dann könnte die sich bis etwa 97 US-Dollar erstreckende Kurslücke geschlossen werden; solche gelten aufgrund unerfüllter Orders als Kursmagneten. Neue Verkaufssignale würden dagegen unter den bisherigen 52-Wochen-Tiefs bei rund 70 US-Dollar entstehen.
Bewertung attraktiv, sowohl historisch als auch gegenüber den Mitbewerbern
Mit Blick auf die Bewertung handelt Fortinet nach dem Crash mit deutlichen Abschlägen vor allem gegenüber seinen historischen Mittelwerten. Für das laufende Geschäftsjahr ist das Unternehmen mit dem 31,3-Fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet, was einen Discount von 46 Prozent auf das Fünfjahresmittel von 48,8 bedeutet. Dieses Bild ergibt sich auch für andere Kennziffern, darunter dem Kurs-Cashflow-Verhältnis, das eines der Stärken des Unternehmens ist. Hier beträgt der Abschlag 12 Prozent.
Auch im Vergleich zu seinen Mitbewerbern bietet Fortinet Bewertungsvorteile. So liegen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse bei CrowdStrike (113,5), Palo Alto Networks (51,2) und Zscaler (74,7) deutlich höher, vor allem weil Fortinet mit 30,6 Prozent eine der höchsten Nettomargen der Branche bietet. Damit konnte das Unternehmen nach Abzug aller Verbindlichkeiten ein Nettovermögen von fast 3,5 Milliarden US-Dollar anhäufen, das künftig Aktienrückkäufen oder sogar einer Dividende zugutekommen könnte.
Fazit: Eine antizyklische Einstiegsgelegenheit, die sich lohnen könnte
Wenngleich noch keine eindeutigen Kaufsignale vorliegen und das Kursgeschehen kurzfristig zäh bleiben könnte, sprechen die charttechnische Entspannung sowie die Bewertungsabschläge sowohl gegenüber der Branche als auch dem historischen Mittel für einen antizyklischen Einstieg in die Aktie.
Die Nachfrage nach Sicherheitslösungen dürfte auch in Zukunft hoch bleiben. Vor allem Endpunkt-Sicherheit, auf welche Fortinet spezialisiert ist, könnte vor dem Hintergrund der wachsenden Bedrohung durch Künstliche Intelligenz und Quanten-Computing dabei wieder eine gewichtigere Rolle spielen, nachdem Investoren zuletzt Cloud-Sicherheit favorisiert haben. Damit verfügt Fortinet über eine langfristig intakte Wachstumsstory.
Rendite optimieren und mehr als 100 Prozent kassieren? So geht's!
Wer seine Rendite-Chancen maximieren möchte, kann das mithilfe des Call-Optionsscheines MM20T1 tun. Dieser verfügt mit einem Fälligkeitstermin am 19. Juni 2026 über eine ausreichend lange Laufzeit, die gegenwärtige Kursschwäche auszusitzen. Der Basispreis liegt bei 72,00 US-Dollar, sodass MM20T1 "im Geld" startet und nicht gleich mit hohen Zeitwertverlusten konfrontiert ist.
Der effektive Hebel (Omega) liegt tagesaktuell bei moderaten 3,4. Auch dieser bedeutet für eine Erholung der Aktie aber hohe Ertragsmöglichkeiten, insbesondere dann, wenn die Kurslücke vollständig geschlossen werden sollte. Das Auszahlungsprofil lautet für einige beispielhafte Fälle (zum Laufzeitende) wie folgt:
Doch Vorsicht: Sollte die Aktie zum Laufzeitende unterhalb von 72,00 US-Dollar notieren, verfällt MM20T1 wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr! Um diese zu reduzieren, sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn die Aktie nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) unter ihr bisheriges Jahrestief von 70,12 US-Dollar gefallen ist.
Gastautor: Max Gross
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