HEIDELBERG (dpa-AFX) - "Rhein-Neckar-Zeitung" zu Situation in Frankreich:
"Auch wenn das mediale Echo anderes suggeriert: Noch ist Frankreich nicht am Boden. Doch die Zeit wird knapp. Bis Macron 2027 aus dem Amt scheidet, muss sich das Land einigermaßen saniert haben. Noch vertrauen die Märkte Frankreich - sie sind ja auch einiges gewohnt von Deutschlands Nachbar. Macron muss nun endgültig auf das Linksbündnis um Sozialdemokraten und Grüne zugehen. Da die Grand Dame des RN, Marine Le Pen, bereits angekündigt hat, jede Kooperation einzustellen und auf Neuwahlen zu drängen, fehlen dem französischen Präsidenten sonst schlicht die Mehrheiten für Reformen. Entscheiden wird sich das Schicksal Frankreichs an einer möglichen Vermögenssteuer. Sie ist die Antwort der Linken auf die Staatsverschuldung. Sollte es Macron gelingen, einen politischen Kompromiss zu finden, der Einsparungen und Vermögenssteuer zusammenbringt, könnte sich Frankreich konsolidieren. Sollte das Kunststück aber misslingen, droht dem Land eine massive Wirtschaftskrise, die im schlimmsten Fall die gesamte Währungsunion mit sich in den Abgrund reißen könnte. Dann wäre die Eurozone wohl passé."/DP/jha