BERLIN (dpa-AFX) - Eltern, die Sozialleistungen beziehen, sollten nach Ansicht des Paritätischen Gesamtverbands automatisch von Kita-Gebühren befreit werden, ohne dafür einen Antrag stellen zu müssen. "Kinder aus armutsbetroffenen Familien werden beim Zugang zu frühkindlicher Bildung ausgebremst, weil finanzielle und regulative Hürden den Weg in die Kita versperren", sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Rock laut einer Mitteilung.
In einem parallel dazu veröffentlichten Bericht verweist der Verband auf Mikrozensus-Daten, wonach armutsbetroffene Kinder deutlich seltener und in deutlich geringerem zeitlichem Umfang in Kitas betreut würden. "Es braucht bessere Informationsmaterialien, Vereinfachung von Zugangswegen und eine gezielte Beratung von sozioökonomisch benachteiligten Familien", heißt es in dem Papier.
Gewarnt wird vor einer "Lose-Lose-Lose-Situation: für die Kinder, denen Bildungs- und Entwicklungschancen entgehen; für die Eltern, denen Erwerbstätigkeit erschwert wird; und für die Gesellschaft, der wichtige Potenziale verloren gehen."/jr/DP/zb