WIEN (dpa-AFX) - Über das Scheitern der französischen Regierung und die Konsequenzen schreibt die österreichische Zeitung "Der Standard":
"Wenn der wichtigste EU-Gründerstaat, von dem seit 1950 zentrale Initiativen zur europäischen Einigung und Integration oft ausgingen, politisch gelähmt ist, schlägt das negativ voll auf die ganze Europäische Union durch. Macron hatte am Beginn seiner Amtszeit große Ideen für Europa. Die Gelegenheit, die EU zu reformieren und einen großen Schritt weiterzubringen, wurde aber leider verpasst - ein Versäumnis in erster Linie vom wichtigsten Partner Deutschland: Es war mehr mit sich selbst als mit europäischer Entwicklung in der Welt befasst.
Bisher war es stets so, dass Macron bei innenpolitischen Problemen umso mehr versuchte, auf dem Gebiet der Europapolitik bzw. auf der Weltbühne zu glänzen. Das wird bis zu den Präsidentenwahlen im Frühjahr 2027 so einfach nicht mehr möglich sein. Es fehlt ihm an Zeit. Und es fehlt ihm eine stabile Regierung, die glaubhaft "mehr europäische Souveränität" in die Welt bringen könnte."/oe/DP/zb