DOHA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Nach dem israelischen Angriff in Katar könnte das Land an seiner Rolle als Vermittler im Gaza-Krieg festhalten. "Vermittlung und Diplomatie ist Teil der katarischen Identität", sagte Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Dienstagabend vor Journalisten. "Sie wird weitergehen, und nichts wird uns davon abhalten, diese Rolle bei allen Themen (...) in der Region fortzusetzen, bis wir Stabilität für unsere Region und unser Volk erreicht haben."
Eigentlich vermittelt Katar zusammen mit den USA und Ägypten im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Nach Israels Angriff in Doha auf die Hamas-Führungsspitze gab es Berichte, dass Katar sich als Vermittler zurückziehen könnte. Die "Times of Israel" berichtete unter Berufung auf Diplomaten, dass Katar seine Rolle als Vermittler aussetzen werde. Doha habe die US-Regierung über den Schritt informiert.
Explizit äußerte sich Al Thani nicht zu den Gesprächen im Gaza-Krieg über eine Waffenruhe. Ob und wann diese fortgesetzt werden könnten, ist nach Israels beispiellosem Angriff in dem Vermittlerstaat Katar völlig offen.
Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas stocken seit Monaten. Katar hatte dabei schon zuvor widersprüchliche Signale über seine Rolle gesendet. Ende 2024 informierte das Land die Konfliktparteien im Gaza-Krieg, dass es seine Rolle als Vermittler aussetzen werde, falls es keine Einigung gebe. Zeitgleich erklärte sich Katar aber bereit, auch weiterhin einen Beitrag zu einer Einigung zu leisten./jot/DP/jha