LONDON (dpa-AFX) - Polen hofft nach der Verletzung seines Luftraums durch russische Drohnen auf konkrete Unterstützung der Verbündeten. Das sagte Polens Direktor für internationale Sicherheitspolitik, Marcin Kazmierski, bei einem Treffen der E5-Verteidigungsminister in London. Zu der Gruppe gehören neben Deutschland und Großbritannien auch Frankreich, Italien und Polen.
Zur Frage, wie das aussehen könnte, äußerte sich Deutschlands Vertreter bei dem Treffen, Verteidigungsstaatssekretär Jens Plötner, jedoch nur zurückhaltend.
Plötner sieht keine Verbindung zu Taurus-Debatte
Eine Stationierung weiterer Patriot-Luftabwehrsysteme in Polen wollte er nicht in Aussicht stellen. Die Bundeswehr hat bereits zwei der raren Systeme in dem östlichen Nachbarland in Betrieb. Weitere seien an die Ukraine abgegeben worden, sagte Plötner. Angesicht der "mörderischen Luftangriffe des russischen Militärs" würden sie dort derzeit am meisten gebraucht.
Auch die Debatte über eine Weitergabe der Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine will Plötner nicht in Verbindung mit der russischen Provokation bringen. Der Taurus hätte den Angriff nicht abwehren können, sagte der Staatssekretär. Die Nato müsse nun einen Weg finden, wie auf die gefährliche Eskalation aus Russland eine Antwort gefunden werde, die "eine Botschaft der Stärke und eine Botschaft der Geschlossenheit aussendet, ohne uns dabei provozieren zu lassen"./cmy/DP/men