GENF (dpa-AFX) - Die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen kritisieren den Aufruf Israels an die Palästinenser, die Stadt Gaza zu verlassen, als gefährliche Eskalation. Israelische Behörden hätten zwar einen Bereich im Süden des Gazastreifens zur humanitären Zone erklärt, aber nicht die nötigen Schritte unternommen, um die Sicherheit der Menschen dort zu gewährleisten. Dort reiche schon jetzt die Versorgung für die, die da seien, nicht und erst recht nicht für weitere Menschen.
Israel hat alle Bewohner am Dienstag aufgerufen, die Stadt zu verlassen. Sie will dort gegen die Terrororganisation Hamas kämpfen. Nach Schätzungen hatten sich in der Stadt rund eine Million Menschen aufgehalten. Erst etwa zehn Prozent sollen geflohen sein.
Die Einwohner könnten die Kosten gar nicht tragen, die ein erneuter Umzug verursache, berichtete das humanitäre Länderteam (HCT). Darin sind UN-Organisationen und mehr als 200 Hilfsorganisationen organisiert, die dort Hilfe leisten. Die Straßen seien kaum passierbar, die Lager für Vertriebene seien bereits überfüllt. Die Menschen hätten Mühe, dort Essen und Trinken sowie medizinische Versorgung zu finden, und es gebe nicht genügend Toiletten.
"Tut etwas", appellierte das Team an die internationale Gemeinschaft. "Verlangt eine Waffenruhe."/oe/DP/men