DJ MÄRKTE EUROPA/Abwartend - Notenbanken rücken in den Fokus
DOW JONES--Nach einem freundlichen Start haben die europäischen Aktienmärkte zur Wochenmitte mit einer etwas leichteren Tendenz geschlossen. Während die positiven Nachrichten in den europäischen Aktien eingepreist sind, schauen Anleger momentan verstärkt an die Wall Street. Dort steigt der S&P-500 von einem Rekordhoch zum nächsten. Für die Aktie von Oracle ging es um über 41 Prozent in die Höhe. Die Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal lagen zwar unter den Erwartungen, das Technologie-Unternehmen hat allerdings vier milliardenschwere Verträge mit drei unterschiedlichen Kunden in dem Quartal unterzeichnet. Dies zeigt die starke Nachfrage nach der Miete von KI-Servern in der Cloud - das derzeit wichtigste Thema am Markt.
Der DAX schloss 0,4 Prozent tiefer bei 23.633 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,1 Prozent auf 5.361 Punkte nach. Die Anleger agierten auch im Hinblick auf die anstehenden Notenbank-Sitzungen zurückhaltend. Am Donnerstag steht die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der Agenda, kommende Woche die US-Notenbank und die Bank of England. Die US-Erzeugerpreise, die oft als ein Frühindikator für Inflation gelten, sind im August überraschend zurückgegangen. Sollten die US-Verbraucherpreise am Donnerstag ebenfalls deutlich unter den Erwartungen ausfallen, würde sich die Tür für eine große Zinssenkung der US-Notenbank um gleich 50 Basispunkte weiter öffnen.
Die politischen Turbulenzen in Frankreich könnten noch zum Problem für die europäischen Märkte werden, wenn die Wirtschafts- und Bankenaktivitäten des Landes beeinträchtigt werden, schrieb Patrick Barbe von Neuberger Berman. "Das französische Defizit, dessen Entwicklung seit 2023 von der seiner europäischen Partner abweicht, rührt nicht von einem wirtschaftlichen Problem her, der üblichen Ursache von Staatsschuldenkrisen", sagte er. Vielmehr resultiere es aus "unkontrollierten Entgleisungen bei bestimmten Sozialausgaben", so Barbe.
Inditex top - AB Foods mit bescheidenem Primark-Ausblick
Die Ergebnisse von Inditex (+6,5%) seien durchwachsen ausgefallen, aber das Wachstum scheine wieder angezogen zu haben, so die Analysten der Deutschen Bank. Der Mode-Konzern habe im ersten Halbjahr einen Umsatz von 18,36 Milliarden Euro verbucht und damit die Konsenserwartungen verfehlt, was eine schwierige Geschäftsperiode widerspiegele, so die Analysten. Dies sei durch einen besseren Start in das dritte Quartal ausgeglichen worden. Der Konzern habe für den jüngsten Zeitraum vom 1. August bis zum 8. September einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bekannt gegeben. Dies sei besser als das obere Ende der Erwartungen, so die Analysten.
Die Aktien der Primark-Mutter AB Foods knickten um 13,2 Prozent ein, nachdem der Konzern für die Fast-Fashion-Tochter einen bescheidenen Ausblick gegeben hat. Auch für sein Lebensmittelsegment ist der britische Konzern pessimistischer. Bedingt sei dies vor allem durch einmalige Restrukturierungskosten. Analysten zufolge war die Entwicklung schwächer als erwartet und der Ausblick vage.
Für das DAX-Schwergewicht SAP ging es um 2,9 Prozent nach unten. JP Morgan verwies auf Aussagen von SAP-CFO Dominik Asam, dass die bereits im zweiten Quartal genannten makroökonomischen Belastungen auch im dritten Quartal anhielten. Verzögerte Vertragsabschlüsse könnten die Umsatzentwicklung für den Rest des Jahres belasten. Zwar sei die FCF-Aussage erneut bekräftigt worden, jedoch sei 2026 "etwas schwieriger", auch wenn operative Verbesserungen möglich seien. Die langfristige Wachstumsstory, insbesondere durch KI-getriebene Produkte, bleibe aber intakt.
An der Börse kamen die Pläne zum Kostensparen von Novo Nordisk gut an, für die Aktie ging es um 3,7 Prozent aufwärts. Das Unternehmen plant, die weltweite Belegschaft um rund 9.000 der derzeit 78.400 Stellen zu senken. Die UBS wertet den Schritt als erste Maßnahme des neuen CEO. Die parallele Prognosesenkung sorge zwar für Aufmerksamkeit, doch Novo schaffe mit der transparenten Darstellung der Kosten ein klareres Bild für Investoren.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.361,47 -0,1% +9,7% Stoxx-50 4.555,96 -0,2% +5,9% Stoxx-600 552,29 -0,0% +8,8% XETRA-DAX 23.632,95 -0,4% +19,1% FTSE-100 London 9.242,53 k.A. +11,5% CAC-40 Paris 7.761,32 +0,2% +5,0% AEX Amsterdam 901,51 -0,7% +3,3% ATHEX-20 Athen 5.116,48 +0,9% +42,0% BEL-20 Bruessel 4.785,75 -0,4% +12,7% BUX Budapest 101.532,64 -1,1% +29,4% OMXH-25 Helsinki 5.025,49 +0,2% +16,2% ISE NAT. 30 Istanbul 10.586,32 k.A. +6,7% OMXC-20 Kopenhagen 1.552,87 +1,7% -27,4% PSI 20 Lissabon 7.729,37 +0,5% +20,5% IBEX-35 Madrid 15.217,50 +1,3% +29,6% FTSE-MIB Mailand 42.059,74 +0,1% +22,9% OBX Oslo 1.575,99 +0,8% +17,6% PX Prag 2.290,70 +0,4% +29,6% OMXS-30 Stockholm 2.629,15 -0,1% +6,0% WIG-20 Warschau 2.811,48 -0,9% +29,4% ATX Wien 4.629,42 -0,6% +27,1% SMI Zuerich 12.217,46 -0,5% +5,9% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:09 Uhr % YTD EUR/USD 1,1714 +0,0% 1,1711 1,1728 +13,1% EUR/JPY 172,64 +0,0% 172,61 172,89 +6,0% EUR/CHF 0,9347 +0,1% 0,9334 0,9346 -0,6% EUR/GBP 0,8647 -0,1% 0,8659 0,8655 +4,6% USD/JPY 147,39 -0,0% 147,39 147,42 -6,3% GBP/USD 1,3547 +0,2% 1,3526 1,3550 +8,1% USD/CNY 7,0939 -0,1% 7,0982 7,0927 -1,5% USD/CNH 7,1182 -0,1% 7,1234 7,1166 -2,9% AUS/USD 0,6622 +0,6% 0,6585 0,6630 +6,4% Bitcoin/USD 113.881,75 +2,3% 111.317,80 114.119,50 +17,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,90 62,63 +2,0% 1,27 -12,8% Brent/ICE 67,60 66,39 +1,8% 1,21 -11,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.642,71 3.626,00 +0,5% 16,71 +38,0% Silber 41,20 40,93 +0,7% 0,27 +41,7% Platin 1.188,36 1.171,45 +1,4% 16,91 +33,8% Kupfer 4,62 4,57 +1,1% 0,05 +12,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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September 10, 2025 12:08 ET (16:08 GMT)
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