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SANAA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben erneut Ziele der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Es seien in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und in der Provinz Al-Dschauf im Norden des Landes "militärische Ziele" beschossen worden, teilte die israelische Armee mit. Darunter seien Huthi-Militärlager und eine Treibstoffanlage, die für "terroristische Aktivitäten" genutzt worden sei. Ein Sprecher der vom Iran unterstützen Miliz bezeichnete die Attacken als "Aggression gegen unser Land".
Mindestens 35 Menschen wurden bei den Angriffen getötet, wie das von den Huthi kontrollierte Gesundheitsministerium meldete. 131 weitere Personen seien verletzt worden. Die Huthi sprachen von Angriffen auf "ausschließlich zivile Ziele". Auch Journalisten seien getroffen worden, hieß es. Die Angriffe würden nicht unbeantwortet bleiben, kündigte die Miliz an.
Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich um eine Reaktion auf vorherige Huthi-Attacken auf Israel. Das Militär hatte am Dienstag nach eigenen Angaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Zuvor war auch eine Huthi-Drohne gestoppt worden.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem "weiteren schmerzhaften Schlag" gegen die Huthi-Miliz im Jemen. "Die lange Hand des Staates Israel wird den Terror überall erreichen und zuschlagen, wo immer er sich befindet und an jedem Ort, von dem eine Bedrohung für unsere Bürger ausgeht", sagte Katz.
Der Huthi-nahe TV-Sender Al-Masirah berichtete, dass der Angriff einem Regierungskomplex gegolten habe. Augenzeugen in Sanaa berichteten von mindestens fünf Angriffen, die sehr heftig gewesen seien.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen im Oktober 2023 greifen die Huthi Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas.
Israel greift im Gegenzug Ziele im Jemen an, die nach eigenen Angaben im Zusammenhang mit militärischen Aktivitäten der Huthi stehen. Zuletzt wurden bei einem israelischen Angriff der Huthi-Ministerpräsident und mehrere Minister getötet./arj/DP/nas