
© Foto: BYD Europe B.V.
Nach einem dramatischen Gewinneinbruch und gesenkten Jahreszielen ist die Aktie von ihren Höchstständen deutlich zurückgekommen und regelrecht abgestürzt.
Doch genau jetzt könnte sich eine attraktive Einstiegsgelegenheit bieten. Während Pessimisten nur die Probleme sehen, erkennen erfahrene Anleger bereits die Zeichen einer möglichen Trendwende. Die Charttechnik spricht eine recht klare Sprache. Bei Kursen um 11 Euro haben sich solide Unterstützungen gebildet. Der RSI-Indikator signalisiert bereits überverkaufte Verhältnisse. Gleichzeitig bleibt BYD bei seiner aggressiven Expansionsstrategie und erobert neue Märkte. Ist das der perfekte Zeitpunkt für einen gestaffelten Einstieg? Wir klären auf!
Schwere Zeiten schaffen starke Unternehmen
BYD hat zweifellos einen schweren Schlag erlitten. Der Nettogewinn brach im zweiten Quartal um 30 Prozent auf 6,4 Milliarden Yuan ein. Der erste Gewinnrückgang seit über drei Jahren. Das frühere Verkaufsziel von 5,5 Millionen Fahrzeugen wurde um 1,1 Mio. Fahrzeuge gesenkt. Diese Zahlen mögen auf den ersten Blick unschön wirken. Sie erzählen aber nur die halbe Geschichte. Der brutale Preiskampf im chinesischen Heimatmarkt zwingt alle Hersteller in die Knie. Doch BYD reagiert clever. Statt panisch zu agieren, drosselt das Unternehmen kontrolliert die Produktion und verzögert geplante Kapazitätserweiterungen. Diese disziplinierte Herangehensweise zeigt Management-Qualitäten, die in schwierigen Zeiten Gold wert sind. Während schwächere Konkurrenten womöglich aufgeben müssen, positioniert sich BYD für die Zeit nach der Bereinigung. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung des internationalen Geschäfts. Die Auslandsverkäufe verdoppelten sich in der ersten Jahreshälfte 2025 geradezu spektakulär. Mit 625.816 internationalen Verkäufen bis August liegt ein Plus von 136 Prozent auf dem Tisch.
Europa im Visier
Während der Heimatmarkt schwächelt, läuft die internationale Maschinerie auf Hochtouren. Das neue Werk in Ungarn wird noch Ende 2025 die Produktion aufnehmen. Das ist deutlich früher als ursprünglich geplant. Der Dolphin Surf wird als erstes Modell vom Band rollen und BYD dabei helfen, die 27-prozentigen Strafzölle für chinesische Importe zu umgehen. Die Strategie ist durchdacht und ambitioniert gleichermaßen. Bis 2028 will BYD alle in Europa verkauften Fahrzeuge lokal produzieren. Zusätzlich zum ungarischen Werk startet 2026 eine Produktion in der Türkei. Diese geschickte Positionierung ermöglicht zollfreien Marktzugang bei niedrigeren Produktionskosten. In Südamerika erobert BYD ebenfalls neue Territorien. Im August erfolgte der offizielle Marktstart in Argentinien mit drei Modellen. Diese Expansion ist kein Zufall, sondern strategische Notwendigkeit. Europa bietet höhere Margen als der umkämpfte chinesische Markt.
Charttechnik
Aus charttechnischer Sicht präsentiert sich die BYD-Aktie in einer interessanten Situation. Nach dem Absturz von den Jahreshöchstständen bei 17,69 Euro hatte sich schon in der Vergangenheit im Bereich zwischen 10,50 und 11,50 Euro eine solide Unterstützungszone gebildet. Diese Marke könnte auch jetzt wieder als Unterstützungszone und Haltezone dienen. Dies war schon in den vergangenen Wochen mehrfach so und hielt bislang zuverlässig. Besonders aufschlussreich ist der RSI, der sich bereits dem überverkauften Bereich um 30 Punkte nähert und aktuell nur 2 Punkte darüber bei 32 liegt. Historisch betrachtet bieten solche Werte oft attraktive Einstiegsgelegenheiten für langfristig orientierte Anleger. Es sieht so aus, als habe sich die Verkaufswelle erschöpft, eine Stabilisierung scheint bevorzustehen.
Was tun?
BYD steht zweifellos vor Herausforderungen. Der Gewinnrückgang und die gesenkten Verkaufsziele sind zunächst enttäuschend. Doch genau solche Phasen schaffen oft die besten Einstiegschancen. Die fundamentalen Stärken des Unternehmens bleiben intakt. Marktführerschaft in China, erfolgreiche internationale Expansion und innovative Batterietechnologie. Die Charttechnik bestätigt den Eindruck einer Übertreibung nach unten. Mit einem RSI nahe 30 und stabilen Unterstützungen zwischen 10,50 und 11,50 Euro bietet sich eine attraktive Risiko-Chance-Relation. Für risikobewusste Anleger bietet sich eine gestaffelte Kaufstrategie an. Ein erster Einstieg bei aktuellen Kursen um 11 Euro, weitere Nachkäufe bei möglichen Rücksetzern bis 10,50 Euro. So lässt sich das Risiko streuen und von verschiedenen Einstiegsniveaus profitieren. Die Charttechnik unterstützt diese Herangehensweise durch die klar erkennbaren Unterstützungsmarken.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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