NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag im US-Handel seine Tagesgewinne behauptet. Bereits im europäischen Geschäft hatten geldpolitische Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Gemeinschaftswährung gestützt. Die europäische Gemeinschaftswährung war bis auf 1,1746 US-Dollar gestiegen und notierte zuletzt nur etwas tiefer.
Die Europäische Zentralbank hatte ihre Zinsen erneut nicht angetastet. Laut Ökonomen sprechen zudem die Äußerungen von Lagarde gegen eine baldige Leitzinssenkung. "Mit dem Hinweis auf nun ausgeglichenere Wachstumsrisiken und ein Ende des Disinflationsprozesses in der Eurozone hat Lagarde heute ganz klar signalisiert, dass die Europäische Zentralbank mit dem derzeitigen Zinsniveau sehr zufrieden ist und bis auf Weiteres keinen Handlungsbedarf sieht", kommentierte Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender MainSky Asset Management. "Der Markt hat die Nachricht verstanden und jetzt weitgehend alle weiteren Zinssenkungen ausgepreist."
Zudem geriet der Dollar nach Konjunkturdaten unter Druck. Negativ überrascht haben vor allem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet gestiegen sind. Zuletzt hatten schwache Arbeitsmarktdaten die Erwartung geschürt, dass die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche die Leitzinsen senken wird.
Der Anstieg der US-Inflationsrate im August lag im Rahmen der Erwartung. Mit 2,9 Prozent liegt die Jahresrate allerdings deutlich über dem Inflationsziel der Fed von 2 Prozent. "Die Fed wird sich durch die Daten nicht von der nahezu sicheren Zinssenkung auf der Sitzung in der kommenden Woche abhalten lassen", kommentierte Commerzbank-Analyst Bernd Weidensteiner. "Für die US-Notenbank steht jetzt der Arbeitsmarkt im Mittelpunkt des Interesses."/la/nas