BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem extremistischen Brandanschlag von Dienstagnacht, der in Berlin zum längsten Stromausfall der Nachkriegszeit führte, sind die Hintergründe noch unklar. Von der Berliner Staatsanwaltschaft hieß es zunächst nur, die Ermittlungen dauerten an.
Es gebe einen Zeugenaufruf, den die Polizei herausgegeben hat, ein Hinweisportal im Internet aber bisher nicht, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf dpa-Anfrage mit. Ob von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, hänge von den weiteren Ermittlungen ab.
Hatten die Täter Insiderwissen?
Zur öffentlich diskutierten Frage, ob die Täter, die hinter dem Brandanschlag auf zwei Strommasten stecken, Insiderwissen hatten, machte der Sprecher der Staatsanwaltschaft keine Angaben. Ob in diesem Fall insgesamt mit schwierigen und langwierigen Ermittlungen zu rechnen sei, sei reine Spekulation.
Über die Chancen, die Täter zu fassen, lehnte er eine Prognose ebenfalls ab. Zur Aussage der Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD), die sich bereits am Dienstag mit der Ankündigung "Wir kriegen euch!" an die Täter gewandt hatte, sagte er lediglich: "Ich weiß auch nicht, wie Frau Spranger zu dieser Einschätzung kommt."
Nach Einschätzung der Ermittler geht der Brandanschlag auf das Konto linksextremer Täter. Ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben werde als authentisch eingeschätzt, hatte die Innensenatorin am Donnerstag im Abgeordnetenhaus gesagt.
Nach dem Brandanschlag in der Nacht zu Dienstag waren zunächst rund 50.000 Kunden der landeseigenen Stromnetz GmbH von dem Stromausfall betroffen. Seit dem späten Donnerstagnachmittag werden sie wieder versorgt./ah/DP/mis