Wien (www.anleihencheck.de) - In der kommenden Wochen stehen nur wenige Daten aus dem Euroraum an und auch diese werden keine neuen Informationen für Marktteilnehmer bieten, so Gottfried Steindl und Franz Zobl, Analysten der Raiffeisen Bank International AG (RBI).Die Entwicklung der Industrieproduktion sei aufgrund der vorliegenden Länderergebnisse kein Geheimnis, dasselbe gelte für die Inflationszahlen. Der ZEW-Index folge in der Regel den Sentix-Resultaten - somit wäre ein deutlicher Rückgang bei den Erwartungen und ein nochmaliges Abrutschen der schon recht schlechten Beurteilung der aktuellen Lage keine Überraschung. Quasi zeitgleich zur EZB habe RBI in den vergangenen Tagen ihrer BIP-Prognosen für den Euroraum evaluiert. Die durch die US-Zolldrohungen ausgelöste Volatilität bei Handelsströmen und deren Auswirkung auf das BIP lasse sich nunmehr etwas besser abschätzen. Nach einem starken BIP-Zuwachs in Q1 und einer moderaten Expansion in Q2 (Daten lägen vor) werde in Q3 das Ergebnis nochmals schwach ausfallen (RBI setze einen geringfügigen Rückgang an) und in Q4 sei ein gewisser Rebound wahrscheinlich. In Summe erwarte RBI - wie die EZB - für das Jahr 2025 ein BIP-Wachstum von 1,2% (vs. vorherige Prognose von 1%). Gegeben der beschriebenen Dynamiken starte die Wirtschaft mit etwas weniger Schwung ins Jahr 2026 als zuvor angenommen und so habe RBI ihre Schätzung für das BIP-Wachstum marginal nach unten (von 1,5% auf 1,4%) genommen. Für das Jahr 2026 setze RBI einerseits eine merkliche Dämpfung durch einen gebremsten Handel mit den USA an, sehe andererseits positive Effekte von steigenden Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben sowie positive Tendenzen beim privaten Konsum und Investitionen (insbesondere Bau). Inhaltlich unterscheide sich RBI dabei nicht viel von der EZB, sie komme aber in Summe auf eine klar höhere Schätzung als die Notenbank (1%). Diese betone zwar die Resilienz der Wirtschaft (zugrundeliegende Dynamik ex kurzfristige Schwankungen), setze aber wenig konsistent das BIP-Wachstum mittelfristig geringer an als dieses Jahr. ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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