DJ MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - Abgaben bei Auto- und Wind-Aktien
DOW JONES--Europas Börsen haben sich am Freitag kaum bewegt. Nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vortag war der Datenkalender zum Wochenausklang weitgehend leer. Die EZB hatte die Leitzinsen bei 2 Prozent bestätigt und erklärt, dieses Niveau für einen längeren Zeitraum als angemessen zu betrachten. Der DAX verlor 15 Punkte auf 23.698 Punkte, der Euro-Stoxx-50 stieg dagegen um 0,1 Prozent auf 5.391 Punkte. Weiter abwärts ging es bei Wind-Aktien, auch in Auto-Werten überwogen die Verkäufe.
US-Zinsen im Fokus
Der Blick richtet sich nun auf die US-Notenbank: Sie dürfte am kommenden Mittwoch die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken. Volkswirtin Tiffany Wilding vom Vermögensverwalter Pimco erwartet dies auch nach der Reihe schwächerer US-Arbeitsmarktdaten. Allerdings zeige sich dies eher in ausbleibenden Neueinstellungen als in tatsächlichen Entlassungen.
"Jeder Anstieg bei Entlassungen wäre für die Fed höchst besorgniserregend, doch die Details dieses Berichts deuten noch nicht auf breit angelegte Zuwächse hin", betont Wilding. Über einen größeren Senkungsschritt von 50 Bp dürfte daher nur diskutiert werden. Schließlich lege die US-Inflation durch die Zollpolitik getrieben weiter zu. Die Verbraucherumfrage der Uni Michigan untermauerte am Nachmittag dieses Bild: Die Inflationserwartung der US-Konsumenten sprang auf 3,9 Prozent, was üblicherweise Zurückhaltung bei größeren Anschaffungen zur Folge hat.
Fitch nimmt Frankreich-Rating unter die Lupe
Frankreich steht am Abend nach den Haushaltsquerelen und einem neuen Premierminister im Fokus. Die Rating-Agentur Fitch vergibt ihre neue Bonitäts-Einschätzung. Das aktuelle Rating lautet AA- mit negativem Ausblick, an den Anleihemärkten wird eine Abstufung nicht ausgeschlossen. Das Ergebnis dürfte nach Einschätzung der Marktstrategen der Commerzbank knapp ausfallen. Auch die übrigen großen Ratingagenturen werden demnächst bei Frankreich aktiv, Moody's folgt im Oktober und die Ratingagentur S&P im November. Der Pariser CAC-40-Index zeigte sich kaum verändert.
Fülle schlechter Nachrichten für die Wind-Branche
Weiter Abgabedruck gab es bei Europas Wind-Aktien. Nordex fielen um 3,2 Prozent, Vestas um 2,0 Prozent und Siemens Energy um 1,0 Prozent. Übergeordnet belastete der Gegenwind an vielen Orten: So in Deutschland die Sorge vor einem Rückfahren des Ausbautempos bei Erneuerbaren Energien. In den USA erklärte Innenminister Doug Burgum, dass Offshore-Anlagen unter der Führung von US-Präsident Trump keinen Platz in der US-Stromerzeugung hätten. "Unter dieser Administration gibt es keine Zukunft für Offshore-Wind", sagt er laut CNBC.
Dazu kommt der erfolgreiche Markteintritt von chinesischen Unternehmen, der künftige Marktanteile limitiert. Der Turbinenbauer Ming Yang Smart Energy hatte Octopus Energy in Großbritannien als Kunden gefunden und wird rund 6 Gigawatt bereitstellen.
Autowerte erholten sich im Tagesverlauf von kräftigeren Verlusten. Der europäische Auto-Index reduzierte sich um 0,7 Prozent. Sorgen machte man sich vor dem anstehenden EU-Autogipfel zwischen den Unternehmensmanagern und der EU-Kommission. Vor allem geht es dort um die Lockerung des Verbrennerverbots ab 2035. Christophe Périllat, CEO des französischen Automobilzulieferers Valeo, will sogar in China hergestellte Autos aus Europa verbannen. Mercedes-Benz verloren 0,7 Prozent, BMW 0,6 Prozent und VW 0,8 Prozent. Renault fielen um 0,5 Prozent und Stellantis um 2,0 Prozent.
Für Siltronic ging es um 7,1 Prozent nach oben. Hier trieb die starke Entwicklung beim südkoreanischen Halbleiterhersteller Hynix.
Dazu sorgten auch wieder Umstufungen durch Analysten für Impulse: Novartis fielen um 2,9 Prozent und waren damit größter Verlierer im SMI. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktie auf "Sell" von "Neutral" gesenkt. Die Rückversicherer standen an der Spitze im DAX, nachdem es auch hier von Analysten positive Aussagen gab. Die UBS hat die Aktie der Hannover Rück auf "Kaufen" hochgestuft, sie legte um 3,6 Prozent zu, Munich Re gewannen 2,0 Prozent.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.390,71 +0,1% +10,0% Stoxx-50 4.567,56 -0,2% +6,2% Stoxx-600 554,84 -0,1% +9,4% XETRA-DAX 23.698,15 -0,0% +19,1% FTSE-100 London 9.297,58 k.A. +11,9% CAC-40 Paris 7.825,24 +0,0% +6,0% AEX Amsterdam 908,89 +0,3% +3,1% ATHEX-20 Athen 5.197,24 +1,2% +43,9% BEL-20 Bruessel 4.775,68 -0,5% +12,5% BUX Budapest 101.199,84 -1,1% +28,9% OMXH-25 Helsinki 5.055,50 -0,1% +17,3% ISE NAT. 30 Istanbul 10.372,04 k.A. +5,6% OMXC-20 Kopenhagen 1.548,52 +0,5% -26,7% PSI 20 Lissabon 7.748,45 -0,1% +21,6% IBEX-35 Madrid 15.308,20 -0,1% +32,1% FTSE-MIB Mailand 42.566,41 +0,3% +24,1% OBX Oslo 1.578,43 +0,2% +18,5% PX Prag 2.292,82 -0,0% +30,3% OMXS-30 Stockholm 2.635,33 -0,0% +6,2% WIG-20 Warschau 2.836,58 -0,7% +30,3% ATX Wien 4.647,99 +0,1% +26,8% SMI Zuerich 12.193,86 -0,8% +6,0% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:06 Uhr % YTD EUR/USD 1,1714 -0,2% 1,1735 1,1730 +13,3% EUR/JPY 173,20 +0,3% 172,73 172,73 +6,0% EUR/CHF 0,9341 -0,0% 0,9344 0,9339 -0,5% EUR/GBP 0,8648 +0,0% 0,8645 0,8653 +4,4% USD/JPY 147,85 +0,5% 147,19 147,25 -6,4% GBP/USD 1,3544 -0,2% 1,3575 1,3556 +8,5% USD/CNY 7,1014 +0,2% 7,0900 7,0938 -1,7% USD/CNH 7,1280 +0,2% 7,1149 7,1173 -3,0% AUS/USD 0,6634 -0,4% 0,6659 0,6647 +7,6% Bitcoin/USD 115.155,20 +0,5% 114.528,25 114.546,90 +21,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,24 62,37 +1,4% 0,87 -13,4% Brent/ICE 67,41 66,37 +1,6% 1,04 -11,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.644,21 3.634,10 +0,3% 10,11 +38,5% Silber 42,18 41,58 +1,5% 0,61 +44,1% Platin 1.201,17 1.178,15 +2,0% 23,02 +34,5% Kupfer 4,65 4,66 -0,1% -0,01 +13,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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September 12, 2025 12:10 ET (16:10 GMT)
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