MOSKAU (dpa-AFX) - Russland würde nach Worten von Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew einen Schutz des ukrainischen Luftraums durch Nato-Kräfte als Kriegserklärung betrachten. Der jetzige Vizechef des Sicherheitsrates in Moskau schrieb auf seinem russischen Telegram-Kanal: "Die Umsetzung der provokanten Idee einiger Kiewer und sonstiger Idioten, eine Flugverbotszone über der "Ukraine" einzurichten und mit Nato-Kräften unsere Drohnen abzuschießen, bedeutet bloß eins - einen Krieg der Nato mit Russland."
Weil vergangene Woche russische Drohnen mehr als 20 Mal den polnischen Luftraum verletzt haben, hat die Nato zusätzliche Kampfjets an ihre Ostflanke verlegt. Zugleich gibt es Überlegungen, den Schutz auf die Westukraine auszudehnen und anfliegende russische Drohnen oder Raketen dort abzuschießen.
Westliche Unterstützer scheuen direkte Konfrontation mit Moskau
Die Unterstützer der Ukraine haben sich bislang aber nicht dazu entschlossen aus Angst vor einer direkten militärischen Konfrontation mit Russland. Die von Russland angegriffene Ukraine fordert seit Beginn der Großinvasion 2022 eine von westlichen Streitkräften durchgesetzte Flugverbotszone.
Medwedew (60) drohte auch mit russischer Gegenwehr, falls die in der EU eingefrorenen russischen Staatsguthaben der Ukraine als Vorgriff auf künftige Reparationen ausgezahlt werden sollten. Moskau werde die verantwortlichen EU-Staaten und deren Politiker vor allen Gerichten verfolgen, schrieb er - "und in einigen Fällen auch außergerichtlich". Der früher als liberal geltende Ex-Präsident vertritt im Krieg die Position eines Falken und Scharfmachers./fko/DP/stk