BERLIN (dpa-AFX) - Mit deutlichen Worten hat der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Bertram Kawlath, die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. "Setzt euch in Bewegung. Wir haben zu viele Risikofaktoren um uns herum, die die Marktlage eintrüben", sagte Kawlath bei RTL/ntv-"Frühstart". "Herbst der Reform ist nur dann gut, wenn er auch passiert. Also ein Herbst des Handelns wäre das, was wir uns eigentlich erwarten vom Bundeskanzler", sagte Kawlath.
Als zentrale Schritte nannte Kawlath weniger Regulierung und schnellere Genehmigungsverfahren, ein wettbewerbsfähiges Steuerrecht sowie Freihandelsabkommen und mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt. Heute startet der 15. Deutsche Maschinenbau-Gipfel, bei dem auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erwartet wird.
Umorientierung Europas
Zudem fordert Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA, in Anbetracht des Zollkonflikts mit den USA eine Umorientierung Europas. "In der Tat ist es so, dass wir nur das beeinflussen können, was auch in unserem Wirkungsbereich liegt", sagte Brodtmann im ZDF-"Morgenmagazin". Man müsse sich auf das konzentrieren, was man tun könne: "Binnenmarkt vertiefen, Handelsabkommen abschließen".
Seit dem 7. August gelten für die meisten Importe aus der Europäischen Union in die USA Zölle von 15 Prozent. Die Zölle für Stahl und Aluminium hatte US-Präsident Donald Trump Anfang Juni auf 50 Prozent hochgeschraubt./cab/DP/zb