Doug Carson ist seit 2005 als Chefingenieur am MagneRide-Dämpfersystem beteiligt. Er war verantwortlich für die Einführung dieser Technologie in Europa. In diesem Q&A reflektiert er die technischen Durchbrüche von MagneRide, die das preisgekrönte Dämpfungssystem definiert haben. Danach wurde er zum Chief Technology Officer befördert und hat die BWI Group in den letzten Jahren weiterhin als leitender Berater professionell unterstützt.
Frage: Wann hat sich MagneRide wirklich durchgesetzt?
Der erste wichtige Schritt war 1995, die Reaktion und das Ansprechverhalten des Systems waren nun vorhanden und der Magnetorheologische Dämpfer zeigte im Fahrzeug sein echtes Potenzial.
Nachdem die Teams von Cadillac und Corvette die Technologie aus eigener Hand erlebt hatten, wollten sie diese unbedingt in ein Fahrzeug bringen. Schließlich ging das erste Programm mit dem Cadillac Seville STS 2002 in die Massenproduktion.
Frage: Was waren die größten technischen Herausforderungen während des Entwicklungsprozesses?
Es handelt sich hierbei um ein noch nie dagewesenes semiaktives Aufhängungssystem, so dass wir eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen hatten. Magnetorheologische Flüssigkeiten sind reich an Eisenpartikeln, was bedeutete, dass wir unsere Materialwahl im Dämpfer völlig neu überdenken mussten. Es wurde eine Reihe neuer Komponenten eingeführt und die Anforderungen an die Massenproduktion angepasst. Ebenso halfen die neu entwickelten Kontrollalgorithmen für wesentliche Verbesserungen in der Fahrdynamik.
Frage: Wie unterscheidet sich MagneRide von anderen Produkten auf dem Markt?
Die MagneRide Dämpfer haben keine internen Ventile oder komplexe Strömungskanäle. Ihre Dämpfungskraft wird durch ein Magnetfeld erzeugt, das die Eigenschaften der magnetorheologischen Flüssigkeit verändert. Das bedeutet eine schnellere Reaktionszeit im Millisekundenbereich und keine mechanisch beweglichen Teile, die verschleißen oder ausfallen können.
MagneRide macht die Entwicklung für OEMs schneller, flexibler und kostengünstiger. Das System ist vollständig softwaregesteuert, so dass keine neuen Teile für die Abstimmung der Stoßdämpfer hergestellt werden müssen, sondern Sie müssen nur einen Laptop anschließen, um die Kalibrierung anzupassen.
Frage: Wie wurde MagneRide in der Branche aufgenommen, als es auf den Markt kam?
Das System wurde mit einer Reihe von Branchenpreisen ausgezeichnet: u. a. dem "Best of What's New"-Preis von Popular Science im Jahre 1999 und 2002 bzw. dem PACE Award im Jahre 2003, der Automobilzulieferer würdigt, die sich durch Innovation, technologischen Fortschritt und wirtschaftliche Leistung ausgezeichnet haben.
Neben Cadillac hat auch Ferrari MagneRide eingeführt. Das ist eine großartige Bestätigung für uns denn, wenn Ferrari sich dafür entscheidet, ist das ein weiterer Beweis dafür, dass wir wirklich einen außergewöhnlichen technologischen Durchbruch erzielt haben. Seitdem wurde diese Technologie schnell bei großen OEMs wie Lamborghini, Audi, Honda und Ford eingeführt.
Frage: Wie hat sich MagneRide im Laufe der Jahre entwickelt und weiterentwickelt?
Ein wichtiger Fortschritt liegt im Bereich vom "Secondary Ride", also der Fähigkeit, kleine, hochfrequente Signale herauszufiltern, die Geräusche, Vibrationen und Rauheit (NVH) sowie den Komfort beeinträchtigen. Dies ist vor allem für moderne Elektroautos wichtig, bei denen die Geräuschentwicklung im Innenraum geringer ist und Unebenheiten auf der Straße spürbarer sind und leichter wahrgenommen werden.
Darüber hinaus wurde die Leistung der magnetorheologischen Flüssigkeit weiter verbessert, der Dämpferaufbau optimiert und die Steuerungsalgorithmen noch effizienter programmiert.
Außerdem haben wir das System modularer und flexibler gestaltet. OEMs können sich für die Lieferung eines kompletten Systems entscheiden, das Software, Sensoren und Steuergeräte umfasst, oder sie können auch nur die Stoßdämpfer kaufen. Diese Flexibilität erleichtert den Automobilherstellern die Integration in zentralisierte Fahrzeugarchitekturen und softwaredefinierte Plattformen.
Frage: Was ist die Zukunft von MagneRide
Die Fortschritte bei der sekundären Fahrqualität ermöglichen den Einsatz von MagneRide Dämpfern in einer größeren Anzahl von Fahrzeugen. Mit der Zunahme schwererer Fahrzeuge hat sich auch die Nachfrage nach fortschrittlichen Dämpfungstechnologien erhöht. Infolgedessen werden die MagneRide Dämpfer nun nach und nach in einer Vielzahl von Fahrzeugen eingesetzt, von SUVs, Fließheckmodellen bzw. Limousinen bis hin zu Sportwagen.
Wir arbeiten auch noch weiterhin an intelligenteren Möglichkeiten der Integration. Da Fahrzeuge zunehmend softwarebasiert und vernetzt werden, kann MagneRide eine größere Rolle bei der vorausschauenden Steuerung spielen, um Daten in Echtzeitdaten nutzen, um die Straßenbedingungen vorwegzunehmen und sich darauf einzustellen.
Außerdem beschleunigen wir die Phase der Kalibrierungsoptimierung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Das bedeutet, dass die Algorithmen für die endgültige Abstimmung bereits feststehen, wenn das echte Fahrzeug auf der Teststrecke getestet wird.
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