BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas appelliert an die Bundesregierung, die Pläne für europäische Handelssanktionen gegen Israel zu unterstützen oder alternativ andere Druckmittel vorzuschlagen. "Wenn wir uns einig sind, dass die Lage unhaltbar ist und wir die israelische Regierung zum Kurswechsel bringen wollen, dann müssen wir klären: Was können wir dafür tun?", sagte Kallas in einem Interview des Senders Euronews. Wer vorgeschlagene Maßnahmen in Reaktion auf Israels Vorgehen im Gazastreifen nicht unterstütze, solle bitte Alternativen nennen.
Zu den geplanten Handelssanktionen sagte Kallas, diese würden für Israel hohe Kosten verursachen. Sie spielte damit darauf an, dass Israels Handel mit der EU zuletzt rund ein Drittel des gesamten israelischen Warenhandels ausmachte und die EU damit der wichtigste Handelspartner für Israel war. Andersherum ist Israel hingegen als Handelspartner nicht besonders relevant für die EU. Der Anteil am gesamten Handelsvolumen betrug nach EU-Zahlen zuletzt weniger als ein Prozent. Das gesamte Volumen des Warenhandels zwischen der EU und Israel habe sich 2024 auf rund 42,6 Milliarden Euro belaufen, sagte Kallas Euronews./aha/DP/zb