NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch leicht gesunken und haben damit die Gewinne der vergangenen drei Handelstage vorerst gestoppt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete zuletzt 68,16 US-Dollar. Das waren 31 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Oktober fiel um 30 Cent auf 64,22 Dollar.
In den vergangenen Tagen hatte die Sorge vor einem Ausfall russischer Öllieferungen den Notierungen am Ölmarkt Auftrieb verliehen. Die Ukraine hat im Krieg gegen Russland immer wieder Anlagen der russischen Ölindustrie angegriffen. Durch die systematischen Angriffe hat Russland bereits geschätzt ein Fünftel seiner Kapazitäten zur Ölverarbeitung verloren. In einigen Regionen wird von Benzinmangel berichtet.
Trotz der jüngsten Kursbewegungen sehen Marktbeobachter die Ölpreise weiter in einer vergleichsweise stabilen Handelsspanne. Seit Anfang August hielten sich die Notierungen zwischen 65 Dollar und 70 Dollar. In dieser Zeit haben geopolitische Risiken wie der Krieg in der Ukraine die Ölpreise gestützt, während eine Anhebung der Fördermenge durch den Ölverbund Opec+ gleichzeitig für Verkaufsdruck sorgte.
Am Ölmarkt stehen zudem mögliche neue Sanktionen des Westens gegen Russland weiter im Blick. Am Mittwoch hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump eine Initiative für einen schnelleren Stopp aller europäischen Öl- und Gasimporte aus Russland angekündigt./jkr/men