
Die Vision von Robert Friedland aus Ivanhoe Mines einen globalen Kupfergiganten zu schmieden, nimmt Fahrt auf. Trotz jüngster Rückschläge ist der Konzern auf Kurs und sichert die Zukunft mit einem starken Partner ab.
Ivanhoe Mines ist nicht einfach nur ein Bergbauunternehmen. Es ist das Schaufenster der Vision eines Mannes: Robert Friedland. Der milliardenschwere Rohstoffmagnat hat mit seinem Unternehmen den Mut, die finanziellen Mittel und die strategische Weitsicht, um inmitten politisch turbulenter Regionen einige der größten und reichsten Kupfervorkommen der Welt zu erschließen.
In einer Zeit, in der die Welt dringend Rohstoffe für die Energiewende benötigt, ist Ivanhoe Mines zu einer Wette auf die Zukunft der Elektromobilität und erneuerbarer Energien geworden.
Ein Vorreiter mit bewegter Geschichte
Die Geschichte von Ivanhoe Mines ist untrennbar mit der seines exzentrischen Gründers, Robert Friedland, verbunden. Der Kanadier genießt in der Branche den Ruf eines visionären und risikofreudigen Dealmakers. Sein legendärster Coup gelang ihm in den 1990er Jahren, als er mit Diamond Fields International das massive Nickelvorkommen in Voisey's Bay, Kanada, entdeckte und die Firma für 4,3 Milliarden kanadische Dollar an den Bergbaugiganten Inco verkaufte. Dieses Vermögen nutzte Friedland, um eine neue, noch ehrgeizigere Vision zu verfolgen: Die Erschließung von Weltklasse-Lagerstätten in Afrika.
Seine These lautet schlicht: Kupfer ist das neue Öl. Als unverzichtbarer Baustein für Stromleitungen, Windturbinen und die Batterien von Elektroautos wird die Nachfrage nach dem Metall in den kommenden Jahrzehnten explodieren. Ivanhoe Mines ist Friedlands größter Wurf, um von diesem Trend zu profitieren.
Die Kronjuwelen: Kamoa-Kakula, Platreef und Kipushi
Das Herzstück von Ivanhoe Mines und das derzeitige Aushängeschild ist das Kamoa-Kakula-Projekt in der Demokratischen Republik Kongo (DRC). In einem Joint Venture mit der chinesischen Zijin Mining Group und der Regierung der DRC hat Ivanhoe eines der weltgrößten und vor allem hochgradigsten Kupferbergwerke aufgebaut. Die außergewöhnliche Qualität des Erzes ermöglicht eine effiziente und kostengünstige Produktion und macht Kamoa-Kakula zu einem der profitabelsten Kupferproduzenten weltweit. Das Projekt hat in den letzten Jahren bereits die Produktion aufgenommen und übertrifft die Erwartungen kontinuierlich.
Doch die Zukunft des Unternehmens ruht nicht allein auf Kamoa-Kakula. Ivanhoe Mines hält weitere signifikante Vermögenswerte:
- Platreef (Südafrika): Dieses Projekt ist ein bedeutendes Vorkommen von Platin-Gruppen-Metallen (PGMs), Nickel, Kupfer und Gold. Die Erschließung der Mine läuft und soll in den kommenden Jahren eine breitere Diversifizierung des Geschäfts ermöglichen.
- Kipushi (DRC): Eine ehemalige Mine, die Ivanhoe wieder in Betrieb nimmt. Sie gilt als eine der reichsten hochgradigen Zinkminen der Welt und produziert zudem Kupfer, Silber und Germanium.
Risse in der Erfolgsgeschichte
Bei der Kakula-Mine von Ivanhoe Mines im Kongo kam es Ende Mai infolge von seismischen Aktivitäten zu erheblichen technischen Problemen. Die Erschütterungen führten zu Gesteinsablösungen und beschädigten das Pumpensystem, was eine teilweise Überflutung des Untertagebaus zur Folge hatte.
Als Konsequenz musste das Unternehmen die Produktion in den betroffenen Bereichen vorübergehend einstellen und seine jährliche Produktionsprognose senken. Jetzt werden umfangreiche Sanierungsarbeiten und eine Überarbeitung des gesamten Abbauplans durchgeführt. Der ganze Schlamassel ging natürlich nicht spurlos am Aktienkurs vorbei.
Mein Tipp: Mutige Anleger springen auf die Erholung auf
Die Meldungen über den Wassereinbruch in Ivanhoe Mines Vorzeigemine Kamoa-Kakula hatten bei vielen Investoren für Sorgenfalten gesorgt. Doch die Bernecker-Redaktion hat recherchiert, dass alles nicht so schlimm gekommen ist, wie befürchtet: Die Produktion im Kongo läuft trotz der technischen Probleme weiter - und das besser als erwartet.
Die aktuellen Zahlen unterstreichen dies: Obwohl die Kapazität der drei Aufbereitungsanlagen beeinträchtigt war, konnten zwei davon stabil bei 80 bis 85 Prozent arbeiten, während die dritte bereits wieder eine Auslastung von über 30 Prozent erreichte. Dies führte dazu, dass Ivanhoe Mines im vergangenen Quartal fast 102.000 Tonnen Kupfer verkaufte. Das war zwar ein Rückgang von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, aber es übertraf die Erwartungen des Marktes deutlich.
Zudem bereitet das Unternehmen den Start seines eigenen Schmelzers in diesem Monat vor. Ein entscheidender Schritt, der die Transport- und Verarbeitungskosten drastisch senken und die Margen signifikant verbessern soll.
Ritterschlag durch Quatar
Ivanhoe Mines hat 500 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von 57,5 Millionen Aktien an die staatliche Qatar Investment Authority (QIA) eingenommen. Die Aktien wurden zu einem Preis von 12 US-Dollar pro Stück ausgegeben, wodurch QIA einen Anteil von 4 Prozent am Unternehmen erhält.
Die Einnahmen sollen für die Exploration und Entwicklung von kritischen Mineralien sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden. Die Hauptaktionäre Zijin Mining und CITIC Metal Africa haben zudem die Möglichkeit, ihre Beteiligungen durch entsprechende Investitionen aufrechtzuerhalten.
"Diese wegweisende Investition der Qatar Investment Authority ist ein starkes Bekenntnis zur Vision von Ivanhoe Mines, ein führender Lieferant kritischer Metalle zu werden, die die Elektrifizierung der Weltwirtschaft, den Ausbau neuer Energieinfrastrukturen und das Wachstum fortschrittlicher Technologien wie groß angelegter Rechenzentren und künstlicher Intelligenz vorantreiben werden", so Robert Friedland, Executive Co-Chair bei Ivanhoe Mines.
Nächste Wette heißt Kasachstan
Das frische Kapital von Ivanhoe Mines dürfte nicht nur Richtung Afrika fließen. Robert Friedland hat den Blick auf eine weitere vielversprechende Region gerichtet: Kasachstan! In einem Joint-Venture mit Pallas Resources hat sich das Unternehmen die Explorationsrechte für ein massives Gebiet von bis zu 16.000 Quadratkilometern im Chu-Sarysu-Kupferbecken gesichert.
Diese strategische Weichenstellung zielt darauf ab, in einem der größten sedimentären Kupferbecken der Welt die nächsten Weltklasse-Lagerstätten zu entdecken. Während die Produktion im Kongo weiterhin das Kerngeschäft bildet, unterstreicht die Expansion in Zentralasien die langfristige Vision von Ivanhoe Mines, ein globaler Kupferriese zu werden durch eine weitere Diversifizierung des Geschäftsmodell. Es handelt sich dabei nicht um eine aktuelle Minenproduktion, sondern um eine Wette auf das zukünftige Wachstum durch vielversprechende Exploration.
Mit einem geschätzten KGV von rund 60 für 2025 ist die Aktie trotz des Kurssturzes zwar nicht günstig zu haben, aber schon im kommenden Jahr soll sich das KGV mehr als halbieren auf 27,9. Mutige Anleger setzen daher darauf, dass Robert Friedland trotz einiger Rückschläge am Ende einen großen Kupfergiganten formt. Gelingt ihm das, dann ist nicht ausgeschlossen, dass die Geschichte endet wie bei Diamonds Fields.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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