KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Die Haushaltskrise in Frankreich beunruhigt die Bundesregierung. Man blicke mit Sorge darauf, sagte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil bei einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Kopenhagen. Gleichzeitig schränkte er ein: "Aber es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die politischen Herausforderungen in Frankreich gerade den Euroraum gefährden."
Er schaue sehr genau, was in Paris passiere, so Klingbeil weiter. Die Bundesregierung setze intensiv darauf, Deutschland und Frankreich zur Achse der europäischen Einigung und der europäischen Veränderungen zu machen.
Regierung in Paris wegen Haushalt gescheitert
Frankreichs Regierung war in der vergangenen Woche erneut an Haushaltsfragen gescheitert. Das hoch verschuldete Land muss seinen Sparkurs stabilisieren und ein Budget für das kommende Jahr verabschieden.
Die Pariser Haushaltssituation sorgt auch in Brüssel für Sorgen. Die Europäische Kommission hatte bereits im vergangenen Jahr ein Strafverfahren wegen zu hoher Neuverschuldung eingeleitet und befürchtet nun, dass sich die Situation weiter zuspitzen könnte.
Folge könnte ein erneuter Vertrauensverlust in die Eurozone sein - auch wenn diese mittlerweile als deutlich krisenfester gilt als noch in Zeiten der Griechenland-Finanzkrise. Gemessen an der Wirtschaftsleistung hat Frankreich mit 114 Prozent die dritthöchste Schuldenquote in der EU nach Griechenland und Italien./rdz/DP/jha