BERLIN (dpa-AFX) - Auch mit der neuen Bahnchefin sollten sich Reisende laut dem Fahrgastverband Pro Bahn zunächst keine Hoffnungen auf deutlich pünktlichere Züge machen. Er erwarte zwar, dass die Pünktlichkeit in den nächsten ein bis zwei Jahren um die fünf Prozent nach oben gehe, sagte Lukas Iffländer, Vize-Vorstand des Fahrgastverbands Pro Bahn, in den ARD-Tagesthemen. "Aber einen großen Sprung, das wird erst mal dauern bis die Generalsanierungen durch sind, bis mit der Digitalisierung angefangen wurde und bis die Fahrzeuge alle wieder auf Vordermann sind."
Nach jüngstem Stand sollen die Generalsanierungen bis 2036 abgeschlossen sein. Iffländer sagte, sein Verband hätte sich bei der Pünktlichkeit mehr Ehrgeiz gewünscht. Allerdings werfe das Finanzministerium auch Steine in den Weg. "Dieses Jahr gab es deutlich weniger Mittel, als eigentlich notwendig wären."
Bahnstrategie nicht mehr als ein "Plänchen"
Auch viele Punkte aus Schnieders neuer Bahnstrategie stünden unter Finanzierungsvorbehalt. Erst wenn es dafür die Freigabe gebe, könne von einer echten Bahnstrategie die Rede sein. "Jetzt ist es erst mal ein Plänchen."
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hatte zuvor Evelyn Palla als neue Chefin des Konzerns vorgestellt. Nach der neuen Strategie des CDU-Politikers soll das Reisen mit der Bahn künftig sicherer, sauberer und komfortabler werden. Die Pünktlichkeitsziele weichte er auf./jcf/DP/men