NEW YORK (dpa-AFX) - Außenminister Johann Wadephul rechnet mit schärferen US-Sanktionen gegen Moskau wegen dessen seit mehr als dreieinhalb Jahren andauerndem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Mittelpunkt der Beratungen der G7-Länder wirtschaftsstarker Demokratien am Rande der UN-Vollversammlung habe am Montagabend die weitere Unterstützung der Ukraine und die Verschärfung des Sanktionsregimes gegenüber Russland gestanden, sagte der CDU-Politiker in New York.
Zu den G7-Ländern wirtschaftsstarker Demokratien gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien.
Wadephul an Putin: Revanchismus ist Sackgasse
Nachdem die EU das 19. Sanktionspaket vorbereite, sei in Anwesenheit von US-Außenminister Marco Rubio darüber gesprochen worden, "dass auch die Vereinigten Staaten von Amerika diese Option sehen". Denn es sei klar: "Diesen Konflikt werden wir nur dann lösen können, wenn (der russische Präsident Wladimir) Putin endlich begreift, dass sein fortgesetzter Revanchismus eine Sackgasse ist und dass er an den Verhandlungstisch zurückkehren muss."
Im US-Senat liegt seit längerem ein von Republikanern und Demokraten ausgehandeltes Sanktionspaket gegen Russland. US-Präsident Donald Trump zögert jedoch bei schärferen Strafmaßnahmen gegen Moskau.
"Schulter an Schulter mit den USA"
Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es für Putin "noch die Chance, die Einladung zu Verhandlungen anzunehmen", sagte Wadephul. "Aber er muss wissen - und ich habe keinen Zweifel daran -, dass es nicht nur europäische, sondern am Ende auch amerikanische Sanktionen geben wird, wenn er dies dauerhaft ausschlägt". Deutschland stehe "Schulter an Schulter mit den Vereinigten Staaten von Amerika". Man werde Putin mit der Bereitschaft, Verhandlungen in der Ukraine zu ermöglichen, gegenübertreten, aber auch mit der klaren Ansage: "Wir stehen auf der Seite des Rechts und der Freiheit und der Ukraine."/bk/DP/men