HERFORD (dpa-AFX) - Neue Sofas und Sessel sind bei Kunden nach Branchenangaben derzeit nicht besonders gefragt. Die Polstermöbelhersteller in Deutschland haben zwischen Januar und Juli knapp 540 Millionen Euro umgesetzt - rund 7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie der Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie mitteilte. Bereits 2024 waren die Erlöse rückläufig.
Im Inland brachen die Umsätze in den ersten sieben Monaten sogar um 10 Prozent ein. "Die Anschaffungsneigung der Bundesbürger ist nach wie vor gering", sagte der Vorstandsvorsitzende Leo Lübke. Viele Menschen seien verunsichert von der wirtschaftlichen Lage und deshalb zurückhaltend bei größeren Anschaffungen.
Die Zahl der Bestellungen lag bis einschließlich August rund 5 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Ein Grund dafür ist laut Verband auch der stockende Wohnungsbau in Deutschland. "Ein Umzug zieht Möbelkäufe nach sich, das gilt auch für die Polstercouch oder die Sitzgruppe", sagte Geschäftsführer Jan Kurth. Zwei Drittel ihres Umsatzes macht die deutsche Polstermöbelindustrie im Inland.
Wichtigster Exportmarkt ist die Schweiz
Im Ausland sind die Erlöse zuletzt nur leicht zurückgegangen. Wichtigste Exportmärkte sind die Schweiz, Österreich und Frankreich. Die meisten Polstermöbel werden aus Polen und China importiert. In Deutschland beschäftigt die Branche derzeit rund 4.000 Menschen - etwa 6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Möbelindustrie hierzulande steht unter Druck. Die Menschen geben schon seit längerer Zeit weniger Geld für Sofas, Tische, Stühle und Betten aus. Bereits 2023 und 2024 verzeichneten die Hersteller sinkende Umsätze. Einige Unternehmen leiden zudem unter den neuen US-Zöllen.
Für Küchenmöbelhersteller läuft es in diesem Jahr immerhin wieder etwas besser: So lag der Auftragseingang zwischen Januar und August 2,6 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum./cr/DP/stk