DJ EZB: Inflationssensibilität der Konsumenten weiter erhöht
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Die Sensibilität der Konsumenten für Inflation hat nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) verglichen mit der Zeit sehr hoher Inflationsraten deutlich nachgelassen, ist aber immer noch höher als vor der Corona-Pandemie. Wie die EZB in einer Analyse schreibt, könnte das an der nach wie vor erhöhten Inflation bei Nahrungsmitteln liegen. Eine Rolle könnte auch die sehr hohe Inflation der Jahre 2022 und 2023 spielen.
Die EZB misst die Sensibilität der Verbraucher anhand eines Indikators, der auf Wörtern mit Inflationsbezug in Tageszeitungen der fünf größten Euro-Länder beruht. Dieser zeigt, dass die Empfindlichkeit gegenüber dem Anstieg der Nahrungsmittelpreise 2022 im Einklang mit diesen Preisen stark zunahm und ab 2023 deutlich zurückging. Allerdings verlief dieser Rückgang sowohl von Preisen als auch der Sensibilität weniger dynamisch als der Anstieg, und das Niveau von 2019/20 ist noch nicht wieder erreicht.
Für die EZB ist das eine wichtige Erkenntnis, weil eine erhöhte Aufmerksamkeit die Übertragung künftiger Preisschocks beschleunigen und verstärken kann. Einzelne EZB-Offizielle haben die erhöhte Inflationswahrnehmung der Konsumenten als Argument gegen zu starke Leitzinssenkungen angeführt.
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September 24, 2025 07:31 ET (11:31 GMT)
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