
© Foto: Erstellt mithilfe von Google Gemini
Die Anteile von US-Wasserstoffwert Bloom Energy sind zuletzt explodiert und haben sich vervielfacht. Jetzt warnen die ersten Analystinnen und Analysten.
Wasserstoff boomt wieder - doch wie lange noch?
Wasserstoffaktien befinden sich schon seit Wochen wieder im Aufwind. Der rasant wachsende Energiebedarf durch den Auf- und Ausbau von KI-Rechenzentren erfordert insbesondere in den USA, wo das Übertragungsnetz als marode gilt, dezentrale Lösungen.
Als besonders leistungsstark gelten Brennstoffzellen, was die über Jahre hinweg nur mit fallenden Kursen von sich Reden machende Branche wieder in den Mittelpunkt des Anlegerinteresses gerückt hat.
Bloom Energy: Rallye um mehr als 600 Prozent
Besonders stark bergauf ging es für die Anteile von Bloom Energy, dessen Aktie in den vergangenen 12 Monaten um mehr als 600 Prozent zulegen konnte. Das Unternehmen überzeugte Investoren mit Brennstoffzellen, die sich gleichzeitig auch mit Erdgas betreiben lassen. Das ist in den USA im Überfluss vorhanden.
Doch mit der Aktie ist auch die Unternehmensbewertung explodiert. Das hat in den vergangenen Tagen kritische Analystenstimmen auf den Plan gerufen, die jetzt vor einem Absturz der Anteile mahnen. Eine Warnung auch an die Anlegerinnen und Anleger anderer heiß gelaufenen Wasserstoffaktien wie Plug Power.
Bank of America sieht Korrekturpotenzial von 70 Prozent
Bereits am Dienstag hat die Bank of America davor gewarnt, dass die Fundamentaldaten den Höhenflug der Aktie von Bloom Energy nicht unterstützen würde. Zwar seien die Vertragsabschlüsse mit Oracle und American Electric Power als positiv zu bewerten, doch diese würden sich erst mittel- und langfristig auf die Gewinne auswirken.
Die Expertinnen und Experten des US-Großbank weisen außerdem darauf hin, dass sich das Management trotz der von Anlegerinnen und Anlegern gefeierten Vertragsabschlüsse nicht zu einer Anhebung der Geschäftsziele entschlossen habe. Gleichzeitig sei das Fertigungswerk in Fremont mit weniger als 50 Prozent weiter unterausgelastet.
Bewertung höher als die von KI-Überflieger Nvidia
Auf Basis der aktuellen Unternehmensbewertung, so die Studie weiter, sei bis nach 2030 ein Umsatzwachstum von 35 Prozent eingepreist, obwohl sich Bloom Energy noch nie seit seinem Börsengang um mehr als 25 Prozent habe steigern können. Auch andere Geschäftszahlen hätten immer wieder unter den Erwartungen gelegen.
Deshalb kommt die Bank of America zum Schluss, dass die Aktie mit einem EV/EBITDA-Verhältnis (Unternehmenswert zu EBITDA) von 100 deutlich zu hoch bewertet wäre und damit selbst über dem Niveau von Überfliegern wie Nvidia und GE Vernova läge. Dementsprechend wurde die Verkaufsempfehlung mit einem Kursziel von 24 US-Dollar bekräftig. Das entspricht gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag einem Abschlag von fast 70 Prozent.
Jefferies legt am Mittwoch nach und stuft ab
Zur Wochenmitte hat mit einem Downgrade der Finanzdienstleister Jefferies nachgezogen. Hier wurde die Aktie von "Kaufen" auf "Halten" herabgestuft, während das Kursziel von 24 auf 31 US-Dollar angehoben wurde. Wie auch die Bank of America ist den Expertinnen und Experten die hohe Bewertung ein Dorn im Auge.
Damit kommt Bloom Energy nun auf insgesamt 11 Bewertungen zum Kauf der Aktie uns 9 weitere zum Halten. Immerhin 3 raten zum Verkauf oder Reduzieren von Positionen. Im Mittel wird ein fairer Wert von 51,18 US-Dollar genannt. Das impliziert eine Downside von 33,9 Prozent.
Aktie nicht nur überbewertet, sondern auch dramatisch überkauft
Der Chart verdeutlicht den dramatischen Kursanstieg der vergangenen Wochen. Seit dem vergangenen März ist es zu insgesamt 4 Tempoverschärfungen gekommen. Dabei sind noch 3 aktiv, während die letzte durch die starken Kursverluste am Dienstag zunichte gemacht wurde.
Die starke Rallye hat außerdem zu einer extremen Ausdehnung der Bollinger Bänder geführt, was jetzt die Rückschlaggefahr erhöht - umso mehr, als dass sowohl der Relative-Stärke-Index als auch der Trendstärkeindikator MACD überkauft sind. Die nächste Aufwärtstrendlinie liegt bei rund 60 US-Dollar, die 50-Tage-Linie bei etwa 48 US-Dollar. Schon das bedeutet ein großes Abwärtsrisiko.
Fazit: Raus da, solange der Kurs noch so hoch ist!
Sollte die Bloom-Energy-Aktie auch die Trendverschärfung aus dem Juli kassieren, droht ein Rücksetzer in den Unterstützungsbereich um 30 US-Dollar. Hier wäre die Aktie für das laufende Geschäftsjahr noch immer mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 60 bewertet. Selbst für 2026 stünde ein KGV von 34,5 zu Buche.
Das zeigt, wie dramatisch überbewertet der Wasserstofftitel ist und damit auch, wie groß die Gefahren einer Bewertungskorrektur gegenwärtig sind. Anlegerinnen und Anleger dürften gut beraten sein, hier das Weite zu suchen und gar nicht erst einzusteigen beziehungsweise dringend Gewinne mitzunehmen.
Die Chance auf satte Short-Gewinne nutzen? Das bietet dieser Schein!
Wer aktiv gegen die Aktie wetten und sich den Leerverkäufern anschließen möchte, die mit einem Short-Interest von etwa 19 Prozent bei Bloom Energy vertreten sind, kann das mithilfe des KO-Zertifikates JU46AR tun. Der Schein ist mit einem Basispreis von 103,50 US-Dollar und einer KO-Barriere von 87,90 US-Dollar ausgestattet, es handelt sich also um ein KO-Zertifikat mit eingebautem Stopp-Loss.
Wird die KO-Barriere erreicht, verfällt JU46AR nicht wertlos, sondern gewährt einen Rückzahlungsbetrag von 1,32 Euro, was die Verlustgefahren reduziert. Die Barriere des Endloszertifikates liegt dabei unmittelbar über dem jüngsten Allzeithoch. Sollte dieses übertroffen werden, dürfte die Rallye vorerst weiterlaufen. Das Auszahlungsprofil lautet für einige beispielhafte Fälle wie folgt:
Doch Vorsicht: Sollte die Aktie per Kurslücke über die KO-Barriere oder gar den Basispreis klettern, kann der Rückzahlungsbetrag auch kleiner als 1,32 Euro ausfallen. Auch mithilfe von JU46AR lässt sich die Gefahr eines Totalverlustes daher nicht mit letzter Sicherheit ausschließen. Anlegerinnen und Anleger sollten das bei der Wahl ihrer Positionsgröße berücksichtigen.
Gastautor: Max Gross
Haftungsausschluss/Disclaimer
Die hier angebotenen Artikel dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind weder explizit noch implizit als Zusicherung einer bestimmten Kursentwicklung der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals und - je nach Art des Investments - sogar zu darüber hinausgehenden Verpflichtungen, bspw. Nachschusspflichten, führen können. Die Informationen ersetzen keine auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatung. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird weder ausdrücklich noch stillschweigend übernommen.
Finanznachrichten.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinerlei Einfluss. Finanznachrichten.de hat bis zur Veröffentlichung der Artikel keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand der Artikel. Die Veröffentlichungen erfolgen durch externe Autoren bzw. Datenlieferanten. Infolgedessen können die Inhalte der Artikel auch nicht von Anlageinteressen von Finanznachrichten.de und/oder seinen Mitarbeitern oder Organen bestimmt sein.