LÜBBECKE (dpa-AFX) - Das Glücksspiel-Unternehmen Merkur hat eine amerikanische Software-Gamesfirma gekauft und damit seine Position am US-Markt gestärkt. Eine zuständige US-Behörde im Bundesstaat Nevada habe die Übernahme des in Las Vegas ansässigen Unternehmens Gaming Arts genehmigt, teilte die Merkur Group in Lübbecke mit. Der Zukauf sei erfolgreich abgeschlossen worden.
Die Firma hat den Angaben zufolge 58 Beschäftigte, sie entwickelt Geldspielgeräte, Bingo- und Keno-Spiele sowie elektronische Tisch-Spiele. Hierbei geht es vor allem um Software - also die digitalen Games - und eher nachrangig um Hardware, die die Firma ebenfalls herstellt.
Merkur steigt wieder in den US-Glücksspielmarkt ein
Gaming Arts hat Lizenzen für zahlreiche Regionen in Nordamerika, was die Firma für Merkur besonders attraktiv macht. "Die Übernahme ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie zum Wiedereintritt in den US-Markt", sagt Merkur-Manager Dominik Raasch. Merkur hatte im Mai die Lizenz für die Produktion und den Vertrieb von Gaming-Produkten in Nevada bekommen, mit der Akquisition von Gaming Arts folgt nun der nächste Schritt auf dem nordamerikanischen Glücksspielmarkt.
Vor etwa zwanzig Jahren war die deutsche Firma schon einmal tätig gewesen in Nevada, hatte eine dortige Tochterfirma aber 2008 verkauft. Merkur hieß früher Gauselmann, benannt nach dem Glücksspiel-Pionier und Unternehmenslenker Paul Gauselmann. Der war im vergangenen Jahr nach 67 Jahren in den Ruhestand gegangen, inzwischen ist er 91 Jahre alt.
Merkur stellt nicht nur Automaten her, sondern betreibt auch Spielotheken und Spielbanken. 2024 kam das Unternehmen mit seinen rund 15.000 Beschäftigten auf einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro, zum Gewinn wurden keine Angaben gemacht./wdw/DP/stw