Berlin (ots) -
Die Zahl der Schulwegunfälle ist im ersten Halbjahr 2025 um rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Das geht aus vorläufigen Zahlen hervor, die die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) heute vorgelegt hat. Danach lag die Zahl der Unfälle auf dem Schulweg bei 42.303 - verglichen mit 40.416 Schulwegunfällen im ersten Halbjahr 2024. Zeitgleich veröffentlichte der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen das DGUV Barometer Bildungswelt 2025 (https://publikationen.dguv.de/DguvWebcode/index/query/p022783), eine repräsentative Befragung von Eltern und Lehrkräften zur Sicherheit auf dem Schulweg. Eines der wichtigsten Ergebnisse: Der Schulwegeplan als Instrument der Verkehrssicherheit wird noch zu selten genutzt.
Schülerinnen und Schüler stehen - wie Kinder in Tagesbetreuung und Studierende - beim Schulbesuch unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Der Versicherungsschutz erstreckt sich auch auf den Schulweg. Er ist für die Versicherten kostenfrei. Die Beiträge tragen Städte und Gemeinden.
"Trotz des aktuellen Anstiegs der Unfallzahlen befürwortet die gesetzliche Unfallversicherung sehr, dass Kinder lernen, den Schulweg selbstständig zu bewältigen", sagt DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Stephan Fasshauer. "Der Schulweg ist voller Lernerfahrungen, die sowohl soziale als auch Risikokompetenzen stärken. Davon profitiert man auch später im Erwachsenenalter enorm."
Voraussetzung hierfür sei, dass das Verkehrssystem konsequent an den Maximen der Vision Zero ausgerichtet werde, der Vision einer Welt ohne schwere und tödliche Unfälle. "Fehler gehören zum Lernen dazu. Daher müssen Schulwege so gestaltet sein, dass Fehler nicht zu schweren Unfällen führen. Eltern und Lehrende können unterstützen, indem sie Kindern dabei helfen, wichtige Verkehrsregeln, Verkehrszeichen und typische Gefahrenstellen auf dem Schulweg zu verinnerlichen."
Um mehr über die Sicherheit auf dem Schulweg zu erfahren, hat die DGUV das Meinungsforschungsinstitut forsa beauftragt, Eltern von Kindern im schulpflichtigen Alter sowie Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen zu befragen. Die Ergebnisse aus der bundesweiten Umfrage zeigen:
Der Schulweg wird als sicher empfunden, aber...
Neun von zehn befragten Eltern stufen den Schulweg ihres Kindes als sehr sicher oder eher sicher ein. Nur eine Minderheit blickt darauf mit Misstrauen. "Dieses Misstrauen scheint nicht nur am persönlichen Sicherheitsgefühl zu liegen", sagt die Leiterin des DGUV-Sachgebiets Verkehrssicherheit in Bildungseinrichtungen Sabine Bünger. Zum einen hätte rund ein Drittel der befragten Eltern angegeben, dass ihr Kind in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal eine gefährliche Situation auf dem Schulweg erlebt habe. Zum anderen berichteten jene Eltern, die den Schulweg als unsicher ansehen, deutlich häufiger von Gefahrenstellen wie fehlenden Radwegen, schwer einsehbaren Kreuzungen oder maroden Straßen.
Auch 45 Prozent der Lehrkräfte beobachten laut Umfrage sehr häufig oder häufig gefährliche Situationen im Umfeld ihrer Schule, 34 Prozent gelegentlich. Der Autoverkehr scheint hierfür eine Rolle zu spielen: Während rund die Hälfte der Lehrkräfte, deren Schule in einer Tempo-50- oder Tempo-30-Zone liegt, sehr häufig oder häufig Situationen beobachten, die eine Gefahr für Schülerinnen und Schüler darstellen, gibt dies nur rund ein Viertel der Befragten an, deren Schule in einem verkehrsberuhigten Bereich liegt.
Sicherheit wichtigster Grund für die Beförderung von Kindern mit dem Auto
Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen legt den Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem ÖPNV zurück. Nur jedes achte Elternteil gab an, sein Kind mit dem Auto zur Schule zu bringen. Auffällig ist: Als Grund für die Beförderung mit dem Auto wird am häufigsten (42 Prozent) die Sicherheit des Kindes angegeben. Erst danach folgen andere Gründe wie Schnelligkeit oder ein Mangel an Alternativen. Im Vergleich dazu nennen die anderen Eltern vor allem Punkte wie den Gewinn an Selbstständigkeit, Kontakte zu anderen Kindern oder körperliche Betätigung.
Die meisten Eltern geben an, dass ihr Kind den Schulweg allein oder gemeinsam mit anderen Kindern zurücklegt. Nur ein Fünftel der Befragten sagt, dass das eigene Kind von einer erwachsenen Person begleitet wird. Dieser Wert liegt bei Eltern jüngerer Kinder deutlich höher und sinkt mit zunehmendem Alter der Kinder ab.
Problemfall Eltern-Taxi
Hat die Zahl der Kinder, die mit dem Auto zur Schule gebracht werden, zugenommen? Die meisten der befragten Eltern (44 Prozent) und Lehrkräfte (49 Prozent) sehen das so. Rund zwei Drittel der Eltern sagen sogar, ihre Schule habe ein Problem mit Eltern-Taxis - selbst diejenigen, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen. Unterstützt wird diese Einschätzung von den Lehrkräften. Auf die offene Frage, welche Verkehrssituationen im Schulumfeld als letztes als gefährlich wahrgenommen wurden, nannte fast die Hälfte der befragten Lehrkräfte Situationen, die durch Autos oder die Eltern der Kinder verursacht wurden. Besonders Lehrkräfte an Grundschulen berichten von solch gefährlichen Situationen überdurchschnittlich häufig.
Wurden Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der Eltern-Taxis zu verringern? Auch das bejaht je ein Drittel der befragten Eltern und Lehrkräfte. Beide Gruppen nennen dabei am häufigsten Aufklärungsmaßnahmen. Verkehrstechnische Maßnahmen wie die Einrichtung von Hol- und Bringzonen sowie Zufahrtsbeschränkungen werden von Eltern (42 Prozent bzw. 40 Prozent) häufiger genannt als von Lehrkräften (33 Prozent bzw. 26 Prozent). Nach Ansicht beider Gruppen sind die erzielten Effekte jedoch insgesamt überschaubar. Maßnahmen wie Kontrollen oder Elternhaltestellen schätzen die Befragten dabei als wirksamer ein als Kommunikationsmaßnahmen.
Schulwegepläne zu selten genutzt
Mehr Sicherheit auf dem Schulweg könnte Eltern verstärkt dazu bringen, ihre Kinder eigenständig zur Schule gehen zu lassen. Rund ein Drittel der Befragten, die ihr Kind zur Schule begleiten oder mit dem Auto bringen, würde seine Einstellung "mit großer Wahrscheinlichkeit" ändern, ein weiteres Drittel "vielleicht".
Das größte Potenzial, die Sicherheit auf dem Schulweg zu erhöhen, sehen mehr als die Hälfte der befragten Eltern und Lehrkräfte darin, Kinder zu ermutigen, den Schulweg eigenständig zu bestreiten. Deutliche Zustimmung erhalten auch infrastrukturelle Maßnahmen wie Eltern-Haltestellen, Tempo-30- oder verkehrsberuhigte Zonen oder gut sichtbare Querungsstellen - ebenso wie die Sensibilisierung der Eltern für die Gefahren von Eltern-Taxis.
"Ein wichtiges Instrument der Unfallverhütung wird leider zu selten genutzt: der Schulwegeplan", merkt Sachgebietsleiterin Bünger an. In diesem Plan, den die Schule oder Gemeinde erstelle, werde angegeben, welche Wege zur Schule risikoarm seien. "Kinder sollten immer den sichersten Weg zur Schule nehmen und nicht unbedingt den Kürzesten. Der Versicherungsschutz bleibt dabei bestehen." Ein aktueller Schulwegeplan könne da eine große Hilfe sein. Allerdings geben zwischen 70 und 80 Prozent der befragten Eltern wie Lehrkräfte an, dass ihre Schule keinen Schulwegeplan habe oder sie davon nichts wissen.
Ablenkung regelmäßig Thema
In mehr Verkehrserziehung sehen dagegen deutlich weniger Befragte das größte Potenzial. Das kann daran liegen, dass sowohl Eltern als auch Lehrkräfte angeben, sicheres Verhalten im Straßenverkehr in der Familie und im Klassenzimmer regelmäßig anzusprechen. Dabei werden auch die Gefahren der Ablenkung thematisiert, zum Beispiel durch Smartphones.
"Schön wäre, wenn das Hören lauter Musik noch etwas häufiger Thema wäre", so Sabine Bünger. Eine Untersuchung (https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/2786) des Instituts für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) habe beispielsweise gezeigt, dass laute Musik die Reaktionsgeschwindigkeit enorm beeinträchtigen könne.
Um die Mobilitätsbildung zu fördern, unterstützen die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung Bildungseinrichtungen mit Medien (https://publikationen.dguv.de/regelwerk/publikationen-nach-fachbereich/bildungseinrichtungen/verkehrssicherheit-in-bildungseinrichtungen/) und Präventionsaktionen. Weitere Programme zur Schulwegsicherheit werden in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR), der Deutschen Verkehrswacht und den 16 Landesverkehrswachten bereitgestellt.
Methodik der Umfrage
Für das "DGUV Barometer Bildungswelt" befragte forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH 1.015 Eltern mit schulpflichtigen Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren sowie 1.036 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland repräsentativ. Die Erhebung unter beiden Zielgruppen erfolgte als Online-Befragung vom 4. August bis 2. September 2025 im Rahmen des repräsentativen Panels forsa.omninet.
Pressekontakt:
Stefan Boltz
Pressesprecher
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften
und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand
Glinkastraße 40, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 13001-1414
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Die Zahl der Schulwegunfälle ist im ersten Halbjahr 2025 um rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Das geht aus vorläufigen Zahlen hervor, die die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) heute vorgelegt hat. Danach lag die Zahl der Unfälle auf dem Schulweg bei 42.303 - verglichen mit 40.416 Schulwegunfällen im ersten Halbjahr 2024. Zeitgleich veröffentlichte der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen das DGUV Barometer Bildungswelt 2025 (https://publikationen.dguv.de/DguvWebcode/index/query/p022783), eine repräsentative Befragung von Eltern und Lehrkräften zur Sicherheit auf dem Schulweg. Eines der wichtigsten Ergebnisse: Der Schulwegeplan als Instrument der Verkehrssicherheit wird noch zu selten genutzt.
Schülerinnen und Schüler stehen - wie Kinder in Tagesbetreuung und Studierende - beim Schulbesuch unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Der Versicherungsschutz erstreckt sich auch auf den Schulweg. Er ist für die Versicherten kostenfrei. Die Beiträge tragen Städte und Gemeinden.
"Trotz des aktuellen Anstiegs der Unfallzahlen befürwortet die gesetzliche Unfallversicherung sehr, dass Kinder lernen, den Schulweg selbstständig zu bewältigen", sagt DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Stephan Fasshauer. "Der Schulweg ist voller Lernerfahrungen, die sowohl soziale als auch Risikokompetenzen stärken. Davon profitiert man auch später im Erwachsenenalter enorm."
Voraussetzung hierfür sei, dass das Verkehrssystem konsequent an den Maximen der Vision Zero ausgerichtet werde, der Vision einer Welt ohne schwere und tödliche Unfälle. "Fehler gehören zum Lernen dazu. Daher müssen Schulwege so gestaltet sein, dass Fehler nicht zu schweren Unfällen führen. Eltern und Lehrende können unterstützen, indem sie Kindern dabei helfen, wichtige Verkehrsregeln, Verkehrszeichen und typische Gefahrenstellen auf dem Schulweg zu verinnerlichen."
Um mehr über die Sicherheit auf dem Schulweg zu erfahren, hat die DGUV das Meinungsforschungsinstitut forsa beauftragt, Eltern von Kindern im schulpflichtigen Alter sowie Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen zu befragen. Die Ergebnisse aus der bundesweiten Umfrage zeigen:
Der Schulweg wird als sicher empfunden, aber...
Neun von zehn befragten Eltern stufen den Schulweg ihres Kindes als sehr sicher oder eher sicher ein. Nur eine Minderheit blickt darauf mit Misstrauen. "Dieses Misstrauen scheint nicht nur am persönlichen Sicherheitsgefühl zu liegen", sagt die Leiterin des DGUV-Sachgebiets Verkehrssicherheit in Bildungseinrichtungen Sabine Bünger. Zum einen hätte rund ein Drittel der befragten Eltern angegeben, dass ihr Kind in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal eine gefährliche Situation auf dem Schulweg erlebt habe. Zum anderen berichteten jene Eltern, die den Schulweg als unsicher ansehen, deutlich häufiger von Gefahrenstellen wie fehlenden Radwegen, schwer einsehbaren Kreuzungen oder maroden Straßen.
Auch 45 Prozent der Lehrkräfte beobachten laut Umfrage sehr häufig oder häufig gefährliche Situationen im Umfeld ihrer Schule, 34 Prozent gelegentlich. Der Autoverkehr scheint hierfür eine Rolle zu spielen: Während rund die Hälfte der Lehrkräfte, deren Schule in einer Tempo-50- oder Tempo-30-Zone liegt, sehr häufig oder häufig Situationen beobachten, die eine Gefahr für Schülerinnen und Schüler darstellen, gibt dies nur rund ein Viertel der Befragten an, deren Schule in einem verkehrsberuhigten Bereich liegt.
Sicherheit wichtigster Grund für die Beförderung von Kindern mit dem Auto
Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen legt den Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem ÖPNV zurück. Nur jedes achte Elternteil gab an, sein Kind mit dem Auto zur Schule zu bringen. Auffällig ist: Als Grund für die Beförderung mit dem Auto wird am häufigsten (42 Prozent) die Sicherheit des Kindes angegeben. Erst danach folgen andere Gründe wie Schnelligkeit oder ein Mangel an Alternativen. Im Vergleich dazu nennen die anderen Eltern vor allem Punkte wie den Gewinn an Selbstständigkeit, Kontakte zu anderen Kindern oder körperliche Betätigung.
Die meisten Eltern geben an, dass ihr Kind den Schulweg allein oder gemeinsam mit anderen Kindern zurücklegt. Nur ein Fünftel der Befragten sagt, dass das eigene Kind von einer erwachsenen Person begleitet wird. Dieser Wert liegt bei Eltern jüngerer Kinder deutlich höher und sinkt mit zunehmendem Alter der Kinder ab.
Problemfall Eltern-Taxi
Hat die Zahl der Kinder, die mit dem Auto zur Schule gebracht werden, zugenommen? Die meisten der befragten Eltern (44 Prozent) und Lehrkräfte (49 Prozent) sehen das so. Rund zwei Drittel der Eltern sagen sogar, ihre Schule habe ein Problem mit Eltern-Taxis - selbst diejenigen, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen. Unterstützt wird diese Einschätzung von den Lehrkräften. Auf die offene Frage, welche Verkehrssituationen im Schulumfeld als letztes als gefährlich wahrgenommen wurden, nannte fast die Hälfte der befragten Lehrkräfte Situationen, die durch Autos oder die Eltern der Kinder verursacht wurden. Besonders Lehrkräfte an Grundschulen berichten von solch gefährlichen Situationen überdurchschnittlich häufig.
Wurden Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der Eltern-Taxis zu verringern? Auch das bejaht je ein Drittel der befragten Eltern und Lehrkräfte. Beide Gruppen nennen dabei am häufigsten Aufklärungsmaßnahmen. Verkehrstechnische Maßnahmen wie die Einrichtung von Hol- und Bringzonen sowie Zufahrtsbeschränkungen werden von Eltern (42 Prozent bzw. 40 Prozent) häufiger genannt als von Lehrkräften (33 Prozent bzw. 26 Prozent). Nach Ansicht beider Gruppen sind die erzielten Effekte jedoch insgesamt überschaubar. Maßnahmen wie Kontrollen oder Elternhaltestellen schätzen die Befragten dabei als wirksamer ein als Kommunikationsmaßnahmen.
Schulwegepläne zu selten genutzt
Mehr Sicherheit auf dem Schulweg könnte Eltern verstärkt dazu bringen, ihre Kinder eigenständig zur Schule gehen zu lassen. Rund ein Drittel der Befragten, die ihr Kind zur Schule begleiten oder mit dem Auto bringen, würde seine Einstellung "mit großer Wahrscheinlichkeit" ändern, ein weiteres Drittel "vielleicht".
Das größte Potenzial, die Sicherheit auf dem Schulweg zu erhöhen, sehen mehr als die Hälfte der befragten Eltern und Lehrkräfte darin, Kinder zu ermutigen, den Schulweg eigenständig zu bestreiten. Deutliche Zustimmung erhalten auch infrastrukturelle Maßnahmen wie Eltern-Haltestellen, Tempo-30- oder verkehrsberuhigte Zonen oder gut sichtbare Querungsstellen - ebenso wie die Sensibilisierung der Eltern für die Gefahren von Eltern-Taxis.
"Ein wichtiges Instrument der Unfallverhütung wird leider zu selten genutzt: der Schulwegeplan", merkt Sachgebietsleiterin Bünger an. In diesem Plan, den die Schule oder Gemeinde erstelle, werde angegeben, welche Wege zur Schule risikoarm seien. "Kinder sollten immer den sichersten Weg zur Schule nehmen und nicht unbedingt den Kürzesten. Der Versicherungsschutz bleibt dabei bestehen." Ein aktueller Schulwegeplan könne da eine große Hilfe sein. Allerdings geben zwischen 70 und 80 Prozent der befragten Eltern wie Lehrkräfte an, dass ihre Schule keinen Schulwegeplan habe oder sie davon nichts wissen.
Ablenkung regelmäßig Thema
In mehr Verkehrserziehung sehen dagegen deutlich weniger Befragte das größte Potenzial. Das kann daran liegen, dass sowohl Eltern als auch Lehrkräfte angeben, sicheres Verhalten im Straßenverkehr in der Familie und im Klassenzimmer regelmäßig anzusprechen. Dabei werden auch die Gefahren der Ablenkung thematisiert, zum Beispiel durch Smartphones.
"Schön wäre, wenn das Hören lauter Musik noch etwas häufiger Thema wäre", so Sabine Bünger. Eine Untersuchung (https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/2786) des Instituts für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG) habe beispielsweise gezeigt, dass laute Musik die Reaktionsgeschwindigkeit enorm beeinträchtigen könne.
Um die Mobilitätsbildung zu fördern, unterstützen die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung Bildungseinrichtungen mit Medien (https://publikationen.dguv.de/regelwerk/publikationen-nach-fachbereich/bildungseinrichtungen/verkehrssicherheit-in-bildungseinrichtungen/) und Präventionsaktionen. Weitere Programme zur Schulwegsicherheit werden in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR), der Deutschen Verkehrswacht und den 16 Landesverkehrswachten bereitgestellt.
Methodik der Umfrage
Für das "DGUV Barometer Bildungswelt" befragte forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH 1.015 Eltern mit schulpflichtigen Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren sowie 1.036 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland repräsentativ. Die Erhebung unter beiden Zielgruppen erfolgte als Online-Befragung vom 4. August bis 2. September 2025 im Rahmen des repräsentativen Panels forsa.omninet.
Pressekontakt:
Stefan Boltz
Pressesprecher
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften
und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand
Glinkastraße 40, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 13001-1414
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