FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben Donnerstag etwas nachgegeben. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel um 0,06 Prozent auf 128,07 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei 2,76 Prozent.
Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA belasteten die Anleihen etwas. So sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche unerwartet und merklich gefallen. Die wöchentlichen Erstanträge werden an den Finanzmärkten beachtet, weil sie ein Indikator für die allgemeine Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt sind.
Zahlen vom Jobmarkt werden derzeit stark beäugt, da die monatlichen Arbeitsmarktberichte enttäuschend ausgefallen waren. So hat die US-Notenbank Fed ihre jüngste Leitzinssenkung mit der enttäuschenden Arbeitsmarktentwicklung erklärt. Zudem sind die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter unerwartet gestiegen und die US-Wirtschaft im zweiten Quartal laut einer dritten Schätzung stärker gewachsen als in einer vorherigen Schätzung ermittelt.
Zahlen zur Geldmengenentwicklung in der Eurozone stützten den Anleihemarkt nur vorübergehend. Das Wachstum der Geldmenge hat sich im August auf eine Jahresrate von 2,9 Prozent abgeschwächt. "Seit Februar dieses Jahres pendelt die Jahresrate unterhalb der 4-Prozent-Marke, sodass sich davon weder starke Konjunkturhoffnungen noch monetärer Inflationsdruck ableiten lassen", schreiben Experten der Helaba. "Insgesamt sollten die Zinserwartungen von den Zahlen kaum beeinflusst werden." Am Vortag hatten die Anleihekurse nur kurzzeitig von dem enttäuschenden Ifo-Geschäftsklima profitiert. /jsl/men