Warum Pharma-Aktien langfristig punkten können
Pharma-Aktien können sich aus mehreren Gründen als attraktive Investition erweisen. Der wichtigste strukturelle Treiber ist die demografische Entwicklung, denn die alternde Weltbevölkerung sorgt für eine kontinuierlich steigende Nachfrage nach Medikamenten und Gesundheitsdienstleistungen. Dieser Megatrend stützt die gesamte Branche langfristig und macht sie weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen.
Pharma-Unternehmen gelten traditionell als defensive Investments, da Menschen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf lebensnotwendige Medikamente angewiesen sind. Diese relative Unabhängigkeit von Wirtschaftszyklen macht den Sektor für sicherheitsorientierte Anleger besonders interessant. Gleichzeitig können etablierte Pharmaunternehmen dank des Patentschutzes für ihre Medikamente oft sehr hohe Gewinnmargen erzielen und generieren dadurch starke Cashflows, die regelmäßige und oft attraktive Dividendenausschüttungen ermöglichen.
Das Innovationspotenzial der Branche ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Durchbrüche in zukunftsweisenden Bereichen wie Gentherapie, Immunonkologie oder personalisierter Medizin können zu enormen Wertsteigerungen führen, da erfolgreiche neue Medikamente oft Blockbuster-Status mit Milliardenumsätzen erreichen. Der Pharma-Sektor bietet zudem verschiedene Investmentansätze, von großen, diversifizierten Konzernen über spezialisierte Biotech-Firmen bis hin zu Generika-Herstellern, was Anlegern erlaubt, ihre Strategie entsprechend ihrem Risikoprofil anzupassen.
Dennoch sollten Investoren die erheblichen Risiken nicht außer Acht lassen. Hohe Entwicklungskosten, strenge regulatorische Hürden, auslaufende Patente und zunehmendem politischen Preisdruck können die Profitabilität erheblich beeinträchtigen. Eine gründliche Analyse der Pipeline und der finanziellen Situation einzelner Unternehmen ist daher unerlässlich, da die Branche sehr heterogen ist und sich die Performance einzelner Aktien stark unterscheiden kann. Hinzu kommt, dass die US-Administration mit dem Impfskeptiker Robert F. Kennedy an der Spitze die Forschung in wichtigen Bereichen - etwa im Bereich der mRNA-Impfstoffe ausbremst, was sich als nachteilig für die betroffenen Pharma-Unternehmen auswirken könnte.
Johnson & Johnson (JNJ) - ISIN US4781601046
Über attraktive Setups beim Pharmagiganten Johnson & Johnson hatten wir am in der vergangenen Woche am Mittwoch und am Freitag berichtet. Die Kursentwicklung zeigt, dass die Erwartungen voll aufgegangen sind. Das Wertpapier besitzt weiterhin Potential. Für Long-Einstiege sollte man aber eine Seitwärtsbewegung oder einen Rücksetzer zur 20-Tagelinie abwarten. Die Arzneimittelentwicklung bleibt der wichtigste Kurstreiber. Die aktuellen Studienergebnisse beim Multiplen Myelom (Blutkrebs) zeigen erste positive Signale, auch wenn bis zu einer möglichen FDA-Zulassung noch Jahre vergehen.
AbbVie Inc. (ABBV) - ISIN US00287Y1091
AbbVie überzeugte zuletzt mit starken Quartalszahlen. Mit dem Antrag auf ein Parkinson-Medikament bei der US-Gesundheitsbehörde FDA soll die Erfolgsstory weitergehen. Die Kursentwicklung orientierte sich zuletzt stark am 20er-EMA. Solange das Wertpapier oberhalb des Gap Up nach den Q2-Earnings notiert, können Trader nach Long-Setups Ausschau halten.
Abbott Laboratories (ABT) - ISIN US0028241000
Der Diagnostik-Spezialist Abbott hat im zweiten Quartal die Erwartungen leicht übertroffen, doch der Ausblick enttäuscht: Gewinn- und Umsatzziele wurden gesenkt, das organische Wachstum liegt unter Analystenerwartungen. Die Aktie rauschte daraufhin um über acht Prozent ab, hat sich aber zwischenzeitlich erholt. In den letzten Tagen sahen wir eine übergeordnete Seitwärtsbewegung sowie ein Pullback-Setup mit einer Bullenflagge und dem Test der 20- und 50-Tagelinie.
Tagescharts vom 26.09.2025, Quelle: TWS
Autor: Thomas Canali
Veröffentlichungsdatum: 27.09.2025
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte
Personen, die Anlageempfehlungen erstellen und weitergeben, sind nach der Verordnung (EU) 596/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über Marktmissbrauch (Marktmissbrauchsverordnung) verpflichtet, alle Beziehungen und Umstände offenzulegen, bei denen damit gerechnet werden kann, dass sie die Objektivität der Empfehlung beeinträchtigen. Dies umfasst insbesondere Interessen oder Interessenkonflikte aller Personen, die die Information erstellt haben bzw. an der Erstellung beteiligt waren.
Für den Finanzinformationsdienst, der vom sog "Journalistenprivileg" nach Art. 20 Abs. 3 UAbs. 4 Gebrauch macht, gelten zusätzlich die Vorgaben des Pressekodex des Deutschen Presserats und die Journalistischen Verhaltensgrundsätzen und Empfehlungen des Deutschen Presserats zur Wirtschafts- und Finanzmarktberichterstattung. Auch danach sind Interessenskonflikte bei der Erstellung oder Weitergabe von Anlageempfehlungen oder Anlagestrategieempfehlungen in geeigneter Weise offenzulegen.
In diesem Zusammenhang weisen wir auf folgendes hin:
Es besteht keine Interessenkonflikt.
Bitte nehmen Sie den Disclaimer, die Interessenskonflikte und die Risikohinweise zur Kenntnis, die Sie unter https://ratgebergeld.at/disclaimer/ abrufen können.
Analyse erstellt im Auftrag von