BORNHEIM/PFALZ (dpa-AFX) - Hornbach Holding hat den Umsatz im zweiten Geschäftsquartal weiter gesteigert. Dabei konnte der Baumarkt- und Baustoffkonzern vor allem in seinem europäischen Geschäft punkten. In Deutschland blieb das Wachstum angesichts der verhaltenen Konsumstimmung eher mau. Nach einem starken Jahresauftakt belasteten nun höhere Personalkosten die Gewinne. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr (per Ende Mai) bestätigte Hornbach. Dabei hat das Unternehmen sein Ergebnisziel für das Gesamtjahr bereits nach dem ersten Halbjahr nahezu erreicht.
Am Markt reagierten Investoren enttäuscht und schickten die im SDax notierte Aktie zunächst auf Talfahrt. Das Papier verlor zum Handelsauftakt fast acht Prozent, konnte die Abwärtsbewegung dann aber stoppen. Zuletzt lag das Minus noch bei rund vier Prozent. Die Aktie ist in diesem Jahr allerdings auch stark gelaufen, mit einem Plus von rund 30 Prozent.
Umsatz und vor allem bereinigtes operatives Ergebnis seien hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben, monierte Baader-Analyst Volker Bosse. Auch Metzler-Experten Felix Dennl hatte sich auf der Ergebnisseite etwas mehr erhofft. Er lobte jedoch die Ausweitung der Marktanteile auch in Deutschland. Die bislang starke Kursentwicklung, eine anhaltend gedämpfte Konsumstimmung in Verbindung mit einem Ausbleiben einer Erhöhung der Prognose dürften seiner Ansicht nach zu Gewinnmitnahmen führen.
In den drei Monaten bis Ende August stiegen die Erlöse um drei Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Bornheim mitteilte. Das Baumarktgeschäft, das den Löwenanteil zu Umsatz und Ergebnis beiträgt, wuchs um 3,4 Prozent. Dabei bekam der Konzern in Deutschland die zurückhaltende Konsumstimmung zu spüren: Hier stiegen die Erlöse um 0,9 Prozent, während sie im übrigen Europa um 5,8 Prozent zulegten. Dabei konnte Hornbach seine Marktanteile ausbauen. Das Baustoffgeschäft war hingegen rückläufig.
Höhere Personalkosten belasteten das Ergebnis. Vor Zinsen und Steuern sank der um Sondereffekte bereinigte Gewinn (Ebit) um 7,2 Prozent auf 110,5 Millionen Euro, wie es weiter hieß. Dabei wirkten sich Gehaltssteigerungen sowie ein leicht höherer Personalstand aufgrund von Neueröffnungen negativ aus. Unter dem Strich verdiente Hornbach mit 68,4 Millionen Euro 15,3 Prozent weniger.
Die Prognose für das Geschäftsjahr bestätigte das Unternehmen. Den Umsatz erwartet das Management auf oder leicht über dem Vorjahresniveau. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Hornbach 6,2 Milliarden Euro erlöst. Das bereinigte operative Ergebnis wird auf dem Vorjahresniveau erwartet - dies bedeutet bei Hornbach eine Spanne von minus fünf bis plus fünf Prozent, verglichen mit den im vergangenen Jahr erzielten 270 Millionen Euro.
Angesichts der guten Ertragsentwicklung insbesondere im ersten Quartal hält Hornbach Holding weiter ein Erreichen der oberen Spanne für wahrscheinlich. Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen bereits ein bereinigtes operatives Ergebnis von gut 272 Millionen Euro eingefahren./nas/men/he/jha/