DJ MÄRKTE EUROPA/Weiter seitwärts - Bisher starkes Aktienjahr
DOW JONES--Wenig verändert präsentieren sich die europäischen Aktienmärkte am Dienstagmittag. Damit dauert die Seitwärtsbewegung der letzten Tage weiter an. Nach einem etwas leichteren Start notiert der DAX nun kaum verändert bei 23.754 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 sinkt um 0,1 Prozent auf 5.502 Punkte. Der Euro zieht leicht an auf rund 1,1740 Dollar. An den Anleihemärkten ist es ruhig. Die Rekordrally bei Gold geht weiter. Das Edelmetall notierte im Hoch mit 3.882 Dollar die Feinunze zeitweise nur noch knapp unter der 4.000er-Marke. Diese dürfte nach Einschätzung aus dem Handel bald getestet werden. Aktuell kommt es zu kleineren Gewinnmitnahmen, die Feinunze notiert bei 3.807 Dollar.
2025 bisher ein starkes Aktienjahr
Mit dem morgigen Mittwoch startet bereits das Schlussquartal 2025 an den Börsen; Zeit, ein kleines Resümee für die ersten neun Monate zu ziehen. Seit Jahresbeginn hat der DAX rund 19 Prozent zugelegt. Obwohl die Wirtschaft in Deutschland nicht in Fahrt kommt, profitieren die großen deutschen Bluechips von der internationalen Aufstellung. Die Zollpolitik von US-Präsident Trump hat einige Branchen stärker als andere getroffen, und der DAX hat seitdem Gegenwind der Handelsbarrieren zu spüren bekommen und mit einem erstarkten Euro an Aufwärtsmomentum verloren - gen Süden abgebogen ist er allerdings nicht. Größter Gewinner im DAX ist der Rüstungskonzern Rheinmetall mit gut 220 Prozent seit Jahresbeginn. Auf Platz zwei folgt die Commerzbank, deren Kurs sich in diesem Jahr bereits mehr als verdoppelt hat. Schlusslichter sind dagegen Beiersdorf, Adidas oder Zalando, die auch unter der aktuellen Konsumzurückhaltung leiden.
Shutdown in den USA steht an
Ein Shutdown der US-Regierung am 1. Oktober wird immer wahrscheinlicher und sorgt für etwas Zurückhaltung an den Märkten. Entsprechend hat sich US-Vizepräsident JD Vance geäußert. Eine ausbleibende Einigung im Haushaltsstreit hätte zur Folge, dass viele US-Behörden ab dem morgigen Mittwoch geschlossen wären. Das wiederum hätte auch für die US-Notenbank Konsequenzen. Ihr dürfte dann einiges an Daten fehlen, die sie zur Steuerung ihrer Geldpolitik benötigt, etwa die wichtigen, am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktdaten.
Die Commerzbank spricht von einer vertrackten Situation in den USA. Denn die Republikaner, die ohnehin bei den Bundesbehörden kürzen wollten, sähen den Konflikt auch als Chance. Sie drohten damit, nicht nur wie üblich einen Teil der Bundesbediensteten befristet in Zwangsurlaub zu schicken. Bei den Demokraten scheine die Konfliktbereitschaft ebenfalls höher zu sein als früher, so die Analysten. So werde ihr Widerstand gegen Trump ohnehin als schwächlich angesehen, sodass viele Kritiker fragten, wann sie Entschlossenheit zeigen wollten, wenn nicht jetzt.
Lufthansa droht erneut Ungemach
Lufthansa bauen nach der Streik-Urabstimmung die Verluste aus und handeln nun 5,8 Prozent im Minus. Die Piloten der Fluggesellschaft behalten sich einen Streik vor. Die Gewerkschaft hatte die Urabstimmung Anfang September angekündigt, nachdem Verhandlungen mit der Kernmarke Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo zur betrieblichen Altersvorsorge gescheitert waren.Ein möglicher Streik käme ungelegen, hat die Airline doch gerade erst ein Restrukturierungsprogramm angekündigt, um die niedrige Profitabilität zu steigern. Bereits vor dem Ergebnis der Urabstimmung stand die Aktie unter Druck. Analysten haben Zweifel, ob die am Montag veröffentlichten Mittelfristziele überhaupt erreichbar sind. JP Morgan stuft das Papier mit Underweight ein angesichts möglicher negativer Drittquartalszahlen.
Gut im Markt liegen Adidas (+0,5%) und Puma (+4,1%). Im Handel wird auf ein am Vorabend von Adidas veranstaltetes Pre-Close-Meeting mit Analysten verwiesen. Dieses sei "ermutigend" verlaufen und habe möglicherweise positive X-Reads für Puma enthalten, heißt es im Handel. Daneben habe Exane das Puma-Papier auf Neutral von Underperform erhöht.
Auf die Veröffentlichung der Zweitquartalszahlen reagiert die Hornbach-Aktie mit Abschlägen von 4,8 Prozent. Während der Umsatz von knapp 1,7 Milliarden Euro der Erwartung von Baader entspricht, blieb das EBIT mit 110,5 Millionen klar unter der Schätzung der Analysten von 125,5 Millionen. Hornbach begründete dies mit inflationsbedingten Gehaltsanpassungen, teils aber auch mit einem leicht höheren Personalstand nach Neueröffnungen in Rumänien und Österreich.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.501,89 -0,1% -4,96 +12,3% Stoxx-50 4.603,67 -0,1% -6,04 +6,9% DAX 23.754,18 +0,0% 9,12 +19,2% MDAX 30.140,72 +0,1% 23,15 +17,2% TecDAX 3.623,62 +0,1% 4,67 +5,0% SDAX 16.905,69 +0,2% 32,93 +22,3% CAC 7.852,93 -0,4% -27,94 +6,6% SMI 12.029,90 +0,2% 23,19 +2,8% ATX 4.648,15 +0,0% 1,86 +27,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:01 % YTD EUR/USD 1,1739 +0,1% 1,1727 1,1730 +13,0% EUR/JPY 173,80 -0,3% 174,27 174,36 +7,4% EUR/CHF 0,9368 +0,2% 0,9352 0,9354 -0,6% EUR/GBP 0,8740 +0,1% 0,8733 0,8742 +5,5% USD/JPY 148,05 -0,4% 148,60 148,64 -5,5% GBP/USD 1,3432 +0,0% 1,3428 1,3418 +7,3% USD/CNY 7,1113 -0,0% 7,1116 7,1077 -1,4% USD/CNH 7,1283 -0,0% 7,1286 7,1265 -2,8% AUS/USD 0,6606 +0,5% 0,6575 0,6576 +6,3% Bitcoin/USD 112.860,40 -1,2% 114.273,80 114.117,45 +17,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,58 63,01 -0,7% -0,43 -12,1% Brent/ICE 67,52 67,97 -0,7% -0,45 -10,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.807,26 3.833,90 -0,7% -26,64 +43,3% Silber 46,15 46,91 -1,6% -0,76 +59,6% Platin 1.324,83 1.368,86 -3,2% -44,03 +55,9% Kupfer 4,86 4,89 -0,6% -0,03 +18,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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September 30, 2025 07:26 ET (11:26 GMT)
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