KIEL (dpa-AFX) - Nach Drohnensichtungen über einer Werft, einer Klinik und einem Kraftwerk in Schleswig-Holstein ermittelt die Staatsanwaltschaft Flensburg. Wegen der teilweise im Verbund erfolgten Drohnenüberflüge liege der Anfangsverdacht einer Straftat des sicherheitsgefährdenden Abbildens vor, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Stephanie Gropp am Nachmittag im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags. Ihre Behörde habe ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet.
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) bestätigte im Ausschuss einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", wonach Drohnen Ende vergangener Woche kritische Infrastruktur in Schleswig-Holstein ausspioniert haben. Sie sollen dabei gezielt ein Kraftwerk in Kiel, das Universitätsklinikum und die U-Bootwerft TKMS überflogen haben.
Unterschiedliche Art und Größe
Sütterlin-Waack betonte, "in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden im Dithmarscher Raum, im Kreis Rendsburg-Eckernförde sowie über Kiel drohnenartige Fluggeräte, unter anderem über kritischer Infrastruktur und über militärischen Einrichtungen, gesichtet und gemeldet". Es habe sich bei den vermeintlich gesichteten Drohnen "um Objekte unterschiedlicher Art und Größe" gehandelt.
Die Sichtungen würden derzeit noch vom Landeskriminalamt ausgewertet. "Eine ganze Reihe dieser Meldungen konnte bereits aufgeklärt und als illegale Drohnenüberflüge ausgeschlossen werden. Dazu gehören zum Beispiel Flugzeuge, Hubschrauber und auch legale Drohnen." Einige dieser Sichtungen, auch über militärische Einrichtungen, habe bisher nicht verifiziert werden können. Es seien aber nicht alle festgestellten Drohnen kritischer Natur gewesen./akl/DP/jha