Berlin (ots) -
Garnelen sind das meistgegessene Tier Deutschlands: Hierzulande werden jährlich laut einer Schätzung des Alfred-Wegener-Instituts rund 50.000 t verzehrt. Bei einer handelsüblichen Stückgröße von 20 g/Tier entspricht das ca. 2,5 Mrd. Tieren - rund viermal so viele wie Hühner.
Eine neue Investigativ-Recherche (https://www.instagram.com/p/DPRb0OFjtgW/) des International Council for Animal Welfare (ICAW) dokumentiert schockierende Zustände auf Garnelenfarmen in Indien, Indonesien, und Guatemala: Muttertieren werden für vermeintlich höhere Produktivität die Augen abgeschnitten, und zur Schlachtung müssen Garnelen langsam ersticken oder erfrieren im Eiswasser.
Eine begleitende Supermarktrecherche legt nahe, dass gekühlte Garnelenprodukte der Aldi-Eigenmarke von Aldi Süd von diesen Praktiken betroffen sein könnten. Und auch andere deutsche Supermärkte verkaufen Garnelen aus diesen Ländern.
"Aus zahlreichen Studien wissen wir heute, dass Garnelen und andere Krebstiere empfindungsfähig sind. Die weit verbreitete Praxis, Tiere kurz in Eis-Bäder zu tauchen, macht sie zwar bewegungsunfähig, betäubt sie aber oft nicht zuverlässig - ein tierschutzrelevantes Problem, das mit einem langsamen, leidvollen Tod vergleichbar ist.", ordnet Dr. Kathrin Herrmann, europäische Fachtierärztin für Tierschutz, die Aufnahmen ein. "Deshalb ist die tierschutzgerechte Lösung eine sofort wirksame Betäubung, idealerweise elektrisch."
Kund:innen äußern Entsetzen
Konfrontiert mit Videomaterial zeigten sich Verbraucher:innen entsetzt: "Da werden Tieren lebendig die Augen abgeschnitten. Das ist zu 100% falsch.", so ein sichtlich erschütterter Kunde vor einer Aldi-Filiale in Berlin-Kreuzberg. Ein anderer fügt hinzu: "Ich würde Aldi sagen, dass sie ihre Lieferketten checken müssen und dass so etwas gelabelt werden muss."
Aldi (https://www.aldi-nord.de/unternehmen/presse/aldi-antwort/wie-engagiert-sich-aldi-nord-fuer-tierwohl-in-der-garnelen-produktion.html) und auch Rewe haben sich jüngst zu den Problemen geäußert. Allerdings bleibt das Abschneiden der Stielaugen bis 2031 erlaubt - und es bleibt offen, ob und bis wann die Eiswasser-Betäubung abgeschafft wird.
"Kund:innen sind schockiert, wenn sie erfahren, dass Garnelen die Augen abgeschnitten werden. Unsere Recherchen legen nahe, dass Aldi Garnelen aus diesen tierquälerischen Bedingungen verkauft.", sagt Jonas Becker vom International Council for Animal Welfare. "Wir fordern ein Verbot des Augen-Abschneidens und eine Garantie für effektive elektrische Betäubung - von Aldi und allen deutschen Supermärkten."
Proteste angekündigt
Anlässlich der Veröffentlichung ruft die Organisation am Samstag um 18 Uhr zu einem Protest vor einer Aldi-Filiale in Berlin-Schöneberg auf. Erwartet werden bis zu 100 Personen - und ein Shrimp-Maskottchen.
Pressekontakt:
Jonas Becker
Head of Invertebrate Welfare Policy
International Council for Animal Welfare
jbecker@i-caw.org
+49 157 323 45379
Original-Content von: International Council for Animal Welfare, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/181138/6130442
Garnelen sind das meistgegessene Tier Deutschlands: Hierzulande werden jährlich laut einer Schätzung des Alfred-Wegener-Instituts rund 50.000 t verzehrt. Bei einer handelsüblichen Stückgröße von 20 g/Tier entspricht das ca. 2,5 Mrd. Tieren - rund viermal so viele wie Hühner.
Eine neue Investigativ-Recherche (https://www.instagram.com/p/DPRb0OFjtgW/) des International Council for Animal Welfare (ICAW) dokumentiert schockierende Zustände auf Garnelenfarmen in Indien, Indonesien, und Guatemala: Muttertieren werden für vermeintlich höhere Produktivität die Augen abgeschnitten, und zur Schlachtung müssen Garnelen langsam ersticken oder erfrieren im Eiswasser.
Eine begleitende Supermarktrecherche legt nahe, dass gekühlte Garnelenprodukte der Aldi-Eigenmarke von Aldi Süd von diesen Praktiken betroffen sein könnten. Und auch andere deutsche Supermärkte verkaufen Garnelen aus diesen Ländern.
"Aus zahlreichen Studien wissen wir heute, dass Garnelen und andere Krebstiere empfindungsfähig sind. Die weit verbreitete Praxis, Tiere kurz in Eis-Bäder zu tauchen, macht sie zwar bewegungsunfähig, betäubt sie aber oft nicht zuverlässig - ein tierschutzrelevantes Problem, das mit einem langsamen, leidvollen Tod vergleichbar ist.", ordnet Dr. Kathrin Herrmann, europäische Fachtierärztin für Tierschutz, die Aufnahmen ein. "Deshalb ist die tierschutzgerechte Lösung eine sofort wirksame Betäubung, idealerweise elektrisch."
Kund:innen äußern Entsetzen
Konfrontiert mit Videomaterial zeigten sich Verbraucher:innen entsetzt: "Da werden Tieren lebendig die Augen abgeschnitten. Das ist zu 100% falsch.", so ein sichtlich erschütterter Kunde vor einer Aldi-Filiale in Berlin-Kreuzberg. Ein anderer fügt hinzu: "Ich würde Aldi sagen, dass sie ihre Lieferketten checken müssen und dass so etwas gelabelt werden muss."
Aldi (https://www.aldi-nord.de/unternehmen/presse/aldi-antwort/wie-engagiert-sich-aldi-nord-fuer-tierwohl-in-der-garnelen-produktion.html) und auch Rewe haben sich jüngst zu den Problemen geäußert. Allerdings bleibt das Abschneiden der Stielaugen bis 2031 erlaubt - und es bleibt offen, ob und bis wann die Eiswasser-Betäubung abgeschafft wird.
"Kund:innen sind schockiert, wenn sie erfahren, dass Garnelen die Augen abgeschnitten werden. Unsere Recherchen legen nahe, dass Aldi Garnelen aus diesen tierquälerischen Bedingungen verkauft.", sagt Jonas Becker vom International Council for Animal Welfare. "Wir fordern ein Verbot des Augen-Abschneidens und eine Garantie für effektive elektrische Betäubung - von Aldi und allen deutschen Supermärkten."
Proteste angekündigt
Anlässlich der Veröffentlichung ruft die Organisation am Samstag um 18 Uhr zu einem Protest vor einer Aldi-Filiale in Berlin-Schöneberg auf. Erwartet werden bis zu 100 Personen - und ein Shrimp-Maskottchen.
Pressekontakt:
Jonas Becker
Head of Invertebrate Welfare Policy
International Council for Animal Welfare
jbecker@i-caw.org
+49 157 323 45379
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Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/181138/6130442
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