BERLIN (dpa-AFX) - Unionsfraktionschef Jens Spahn fordert angesichts der Gefahr feindlicher Drohnen in Europa den sofortigen Aufbau einer funktionierenden Drohnenabwehr. "Statt mit Kampfjets auf Drohnen zu schießen, benötigen wir ein verzahntes und agiles technologisches Ökosystem, mit dem wir sofort reaktionsfähig sind. Wir müssen schnellstmöglich eine funktionierende Drohnenabwehr aufbauen", sagte der CDU-Politiker der Mediengruppe Bayern. Dies müsse jetzt und nicht erst in fünf Jahren geschehen.
Die Erkenntnisse der sich gegen Russland verteidigenden Ukraine seien für Deutschland von größter Bedeutung, denn sie habe eine Drohnenfabrik innerhalb weniger Monate gebaut. "Und sie nutzen deutsche Systeme, um Drohnen abzuwehren: Gepard oder Iris-T. Wir haben - und das sage ich durchaus auch selbstkritisch - die Bundeswehr ihrer Fähigkeiten beraubt." Es gelte, diese schnell wieder aufzubauen.
Auf die Frage, ob er wie Außenminister Joachim Wadephul (CDU) für eine umgehende Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland sei, antwortete Spahn: "Wenn die These des Verteidigungsministers stimmt, dass Putin 2029 Nato-Gebiet angreifen könnte, dann kann die gemeinsame Schlussfolgerung nur sein, dass wir beim Wehrdienst deutlich ambitionierter sein müssen. Also: Ja, da hat Jo Wadephul recht."/vrb/DP/zb