BERLIN (dpa-AFX) - Grüne und Linke kritisieren die geplante Abschaffung der "Turbo-Einbürgerung" für besonders gut integrierte Ausländer, über die der Bundestag heute abstimmen will. "Der Rückwärtsgang von Schwarz-Rot ist das falsche Signal in einer Zeit, in der wir alle Kräfte brauchen - egal, ob jemand seit drei Jahren hier lebt oder seit drei Generationen", sagte der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak dem Nachrichtenportal "web.de news". Die von der Ampel-Koalition durchgesetzte Reform habe Deutschland "moderner, offener und gerechter" gemacht sowie "Menschen eine Tür geöffnet", vor allem jenen, die sich besonders für ihre Integration engagiert hätten, sagte Banaszak.
Die Vorgängerregierung aus SPD, Grünen und FDP hatte die Möglichkeit geschaffen, dass Zuwanderer schon nach drei statt fünf Jahren einen deutschen Pass erhalten können. Auch die Linksfraktion lehnt die Regierungspläne ab. Deren innenpolitische Sprecherin Clara Bünger kritisiert zudem das Fehlen einer Übergangsregelung für Menschen, die bereits einen Antrag für eine erleichterte Einbürgerung gestellt aber noch keinen Bescheid bekommen haben. "Da die Bearbeitungszeiten im Einbürgerungsverfahren unerträglich lang sind, dürfte das viele betreffen", sagte Bünger "web.de news"./shy/DP/zb