KABUL (dpa-AFX) - Keine zwei Wochen nach der vorübergehenden Internetabschaltung in Afghanistan gibt es Berichten zufolge nun Einschränkungen beim Zugriff auf soziale Medien in dem Land. Die Plattformen Instagram, Facebook und Snapchat seien bei mehreren Anbietern in Afghanistan eingeschränkt, berichtete die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist.
Auch mehrere Bewohner der Städte Kabul und Masar-i-Scharif berichteten der Deutschen Presse-Agentur von Problemen beim Zugriff auf soziale Medien ohne VPN-Dienste. Ein Bewohner berichtete hingegen, weiterhin uneingeschränkten Zugang zu haben.
Der afghanische Sender Ariana News berichtete von Störungen in einigen Provinzen seit Dienstag. Die in Afghanistan herrschenden, islamistischen Taliban haben sich bisher nicht öffentlich zu den Berichten über die jüngsten Einschränkungen geäußert. Eine Anfrage der dpa an die Telekommunikationsbehörde in dem Land blieb zunächst unbeantwortet.
Erst Ende vergangenen Monats hatten die Taliban das Internet für beinahe 48 Stunden vollständig abgeschaltet. Auch Telekommunikationsdienste waren unterbrochen. Von der Taliban-Regierung gab es auch damals keine offiziellen Aussagen zu den Gründen dafür. Davor hatte ein Taliban-Sprecher einer nördlichen Provinz Internetsperren im Norden des Landes mit einer Anordnung des obersten Taliban-Führers Haibatullah Achundsada begründet - demnach solle damit "Unmoral" verhindert werden./nal/DP/men