HEIDELBERG (dpa-AFX) - Die "Rhein-Neckar-Zeitung" zu Trump/Nahost/Nobelpreis:
"US-Präsident Donald Trump kann seine Hoffnungen, diesjähriger Preisträger zu werden, begraben. Wirklich? Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, der Preis setze zwingend voraus, dass der Empfänger nachweislich Frieden gestiftet habe. Trumps Vorvorgänger, Barack Obama, jedoch bekam den Preis völlig leistungslos. Er sprach nur von Frieden, brachte dann kriegerisch Gewalt über die arabische Welt.
So gesehen hätte Trump deutlich bessere Karten. Wobei: Ein wirklicher Frieden ist das noch lange nicht. Selbst im Falle eines erfolgreichen Geiselaustausches muss ein Friedensplan für Gaza erst noch ausgehandelt werden. Wie viel Gewalt in Form von Anschlägen oder Raketenbeschüssen würden solche Friedensverhandlungen vertragen? Und ganz abgesehen davon: Trumps Friedensplan besteht darin, eine Seite an den Verhandlungstisch zu zwingen, indem er ihr ein Armageddon androht. Preiswürdig ist das nicht. Eher ein Rückfall in noch düsterere Zeiten."/yyzz/DP/men