Der Dollar hat seit Mitte September zugelegt, weil mehrere Kräfte in die gleiche Richtung wirkten. Erstens blieben die US-Zinsen im Vergleich zu Europa attraktiv. Trotz des Fed-Zinsschnitts am 17. September signalisierten Projektionen und Statements Vorsicht statt Lockerungsdruck, während US-Renditen im langen Laufzeitbereich stabil blieben. Das stützte die Zinsdifferenz zugunsten des Dollar.
Zweitens traf Schwäche in anderen Währungen auf. Der Euro litt unter politischer Unsicherheit in Europa (anhaltende Regierungskrise in Frankreich inkl. überbordender Staatsschulden), was das Währungspaar EUR/USD zusätzlich belastet hat. Der Yen blieb wegen zurückhaltender geldpolitischer Straffung in Japan ebenfalls schwach.
Drittens kam es zu Positionsanpassungen. Nach einem zuvor stark aufgebauten "Dollar-Short" zwangen steigende US-$-Notierungen viele Marktteilnehmer zu Eindeckungskäufen, was den Anstieg zusätzlich beschleunigt hat.
Viertens wirkten zeitweise Sicherheitsmotive. Nachrichtenfluss zu globalen Risiken und schwankende Konjunktursignale hielten Nachfrage nach liquiden Reserven hoch, sodass der Dollar seine Herbstrally ausbauen konnte. Insofern konnte sich der US-Dollar seinen Status als Safe-Haven-Währung weiterhin bewahren.
Indirekt hat auch der von Donald Trump angestrengte Friedensprozess im Gaza-Krieg den Dollar unterstützt. Der von Trump vermittelte Gaza-Waffenstillstand senkt die Risikoprämie im Nahen Osten und drückt tendenziell Ölpreise. Ein solches Deeskalationssignal kann kurzfristig den US-$ stützen, wenn es europäische Währungen zusätzlich schwächt oder globale Aktienvolatilität dämpft und damit bestehende Dollar-Longs bestätigt.
Alles in allem lässt insbesondere die feste Dollartendenz der vergangenen drei Tage aufhorchen. Hat das den Dollar-Abwertungstrend der letzten Monate beendet? Das ist noch unsicher, aber zumindest die ausgerufenen €-Kursziele von 1,25 bis 1,30 $ müssen nun zunehmend in Frage gestellt werden.
Oliver Kantimm, Redaktion "Der Aktionärsbrief"
Börsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH unter www.bernecker.info im Abo oder im Einzelabruf.

Zweitens traf Schwäche in anderen Währungen auf. Der Euro litt unter politischer Unsicherheit in Europa (anhaltende Regierungskrise in Frankreich inkl. überbordender Staatsschulden), was das Währungspaar EUR/USD zusätzlich belastet hat. Der Yen blieb wegen zurückhaltender geldpolitischer Straffung in Japan ebenfalls schwach.
Drittens kam es zu Positionsanpassungen. Nach einem zuvor stark aufgebauten "Dollar-Short" zwangen steigende US-$-Notierungen viele Marktteilnehmer zu Eindeckungskäufen, was den Anstieg zusätzlich beschleunigt hat.
Viertens wirkten zeitweise Sicherheitsmotive. Nachrichtenfluss zu globalen Risiken und schwankende Konjunktursignale hielten Nachfrage nach liquiden Reserven hoch, sodass der Dollar seine Herbstrally ausbauen konnte. Insofern konnte sich der US-Dollar seinen Status als Safe-Haven-Währung weiterhin bewahren.
Indirekt hat auch der von Donald Trump angestrengte Friedensprozess im Gaza-Krieg den Dollar unterstützt. Der von Trump vermittelte Gaza-Waffenstillstand senkt die Risikoprämie im Nahen Osten und drückt tendenziell Ölpreise. Ein solches Deeskalationssignal kann kurzfristig den US-$ stützen, wenn es europäische Währungen zusätzlich schwächt oder globale Aktienvolatilität dämpft und damit bestehende Dollar-Longs bestätigt.
Alles in allem lässt insbesondere die feste Dollartendenz der vergangenen drei Tage aufhorchen. Hat das den Dollar-Abwertungstrend der letzten Monate beendet? Das ist noch unsicher, aber zumindest die ausgerufenen €-Kursziele von 1,25 bis 1,30 $ müssen nun zunehmend in Frage gestellt werden.
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