DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Banken müssen in digitalen Euro 4 bis 5,8 Mrd Euro investieren
Die Banken des Euroraums müssten nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) im Falle der Einführung eines digitalen Euro 4 bis 5,77 Milliarden Euro investieren. Das geht aus einer Studie hervor, die die EZB auf Bitte der anderen europäischen Institutionen angefertigt hat, die mit der Planung der digitalen Währung befasst sind. "Damit wird insgesamt auch die Plausibilität der Schätzung der EU-Kommission von 2,8 bis 5,4 Milliarden Euro Investitionskosten bestätigt", heißt es in dem EZB-Papier.
China kündigt Sonderhafengebühren für US-Schiffe an
China plant die Erhebung einer Sonderhafengebühr für amerikanische Schiffe, die chinesische Häfen anlaufen. Diese Maßnahme ist eine Vergeltung für die Entscheidung der US-Regierung unter Donald Trump, Gebühren für chinesische Schiffe zu erheben. Wie das chinesische Verkehrsministerium am Freitag mitteilte, sollen die Gebühren für Schiffe erhoben werden, die sich im Besitz von US-Unternehmen, -Organisationen oder Privatpersonen aus den USA befinden. Der Sonderhafengebühr unterliegen ebenfalls Schiffe, deren Kapital zu mindestens 25 Prozent im Besitz von US-Unternehmen ist, sowie Schiffe, die unter US-Flagge fahren.
Großbritannien stuft Google als Tech Gatekeeper ein
Die britische Wettbewerbsaufsicht hat die Alphabet-Tochter Google wegen ihrer allgegenwärtigen Suchmaschine und des lukrativen Suchmaschinen-Werbegeschäfts als Unternehmen eingestuft, das genau im Auge behalten werden muss. Es ist das erste Mal, dass die Behörde CMA eine Untersuchung dazu abgeschlossen hat, ob einer der Tech-Giganten gemäß dem neuen Gesetz über digitale Märkte, Wettbewerb und Verbraucherschutz mit dem sogenannten strategischen Marktstatus eingestuft werden soll. Das Gesetz zielt darauf ab, die Marktdominanz von Big Tech einzudämmen und jene Unternehmen zu begünstigen, die auf ihre Suchmaschinen und App-Stores angewiesen sind, um Geld zu verdienen.
Komeito zieht sich aus japanischer Regierungskoalition zurück
Ein wichtiger politischer Verbündeter der regierenden Liberaldemokratischen Partei Japans (LDP) ist aus der Regierungskoalition ausgetreten und hat damit eine 26-jährige Beziehung beendet, was die politische Instabilität anheizen könnte. "Es gab eine Meinungsverschiedenheit über die grundsätzliche Haltung" in Bezug auf Fragen der Parteienfinanzierung, die zu Wahlverlusten geführt hätten, sagte Komeito-Chef Tetsuo Saito am Freitag in einer Pressekonferenz. "Das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Politik ist schwer beschädigt worden", sagte Saito.
Rheinmetall liefert Flugabwehrsystem Skyranger 35 an die Ukraine
Rheinmetall hat einen Rüstungsauftrag für die Ukraine erhalten. Wie der Konzern mitteilte, liefert er weitere Skyranger-35-Flugabwehrsysteme auf Basis des Kampfpanzers Leopard 1. Der Auftrag hat einen Wert im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die Systeme werden durch einen namentlich nicht benannten EU-Staat im Rahmen der EU-Initiative "Windfall Profit Mechanism" finanziert. Die Produktion und Integration der Systeme werde von der Tochtergesellschaft Rheinmetall Italia SpA an deren Hauptsitz in Rom durchgeführt.
New Yorker Generalstaatsanwältin James wegen Bankbetrugs angeklagt
Das Justizministerium hat nach einer Untersuchung von Vorwürfen des Hypothekenbetrugs eine Anklage gegen die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James erwirkt. Dies ist eine Ausweitung der Kampagne der Trump-Regierung, die politischen Gegner des Präsidenten strafrechtlich zu verfolgen. Eine Grand Jury des Bundes hat am Donnerstag James, eine Demokratin, wegen Bankbetrugs und Falschaussagen gegenüber einem Finanzinstitut angeklagt, beides wären Straftaten, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. James ist seit 2019 Generalstaatsanwältin von New York. Ihr Büro hat Dutzende von Klagen gegen die Trump-Regierung eingereicht. 2022 reichte sie ihre Zivilklage wegen Betrugs gegen Trump, sein Unternehmen und einige seiner Familienmitglieder ein und behauptete, er habe den Wert seines Geschäftsimperiums überhöht dargestellt. Trump bestritt ein Fehlverhalten und nannte den Fall politisch motiviert.
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October 10, 2025 07:31 ET (11:31 GMT)
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